28.10.2013 Aufrufe

Pathologie der Verdauung.

Pathologie der Verdauung.

Pathologie der Verdauung.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

50 <strong>Pathologie</strong> <strong>der</strong> <strong>Verdauung</strong>.<br />

Ereignisses können sich nun ausserordentlich verschieden verhalten,<br />

je nach <strong>der</strong> Grösse <strong>der</strong> dadurch gesetzten Oeffnung und ganz beson<strong>der</strong>s<br />

nach <strong>der</strong> Localität, in welche sie führt, Unter allen Umständen,<br />

mag nun das Loch in <strong>der</strong> vor<strong>der</strong>en o<strong>der</strong> hinteren Wand, im Fundus<br />

o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Regio pylorica, in <strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong> grossen o<strong>der</strong> <strong>der</strong> kleinen<br />

Curvatur sitzen, wird durch die peristaltischen Bewegungen Mageninhalt<br />

nach aussen herausgepresst werden, und zwar natürlich um so<br />

mehr und um so grössere Stücke, je grösser die Oeffnung ist. Am<br />

Einfachsten gestaltet sich Alles, wenn letztere direct nach aussen führt,<br />

d. h. bei einer typischen Magenfistel; denn hier lässt sich ja unmittelbar<br />

<strong>der</strong> A r erlust schätzen, den <strong>der</strong> Körper durch Austritt von<br />

Chymus erleidet, und es hat überdies keine Schwierigkeit, durch künstlichen<br />

Verschluss <strong>der</strong> Fistel diesen Verlust auf ein Minimum zu redu-<br />

ciren, wenn nicht völlig zu beseitigen. Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite ist das<br />

ver<strong>der</strong>blichste die Perforation in die Peritonealhöhle. Denn<br />

mag die Oeffnung noch so winzig sein, so dass nur minutiöse Quantitäten<br />

von flüssigem Chymus aus dem Magen in die Bauchhöhle gelangen,<br />

so genügen diese trotzdem, um ausnahmlos eine septische<br />

o<strong>der</strong> eitrige, jedenfalls tödtliche Peritonitis herbeizuführen. Zwischen<br />

diesen beiden Extremen bewegt sich die Bedeutung <strong>der</strong> abnormen Verbindungen<br />

des Magens mit an<strong>der</strong>weiten Hohlräumen. So erwähnte ich<br />

Ihnen schon (p. 29) die schweren Gefahren, welche freilich nicht für<br />

das Leben, wohl aber für die Magenverdauung aus einer Communication<br />

<strong>der</strong> grossen Gallengänge mit dem Magen erwachsen. Ist dagegen,<br />

wie ich es einmal beobachtet habe, ein Magengeschwür in den<br />

unteren horizontalen Schenkel des Duodenum durchgebrochen, so ist<br />

das ein verhältnissmässig unschuldiges Ereigniss, da es doch nur wenig<br />

verschlagen kann, ob ein Theil des Chymus nicht auf dem vorgeschriebenen,<br />

son<strong>der</strong>n auf einem Nebenwege in den Anfang des Dünndarms<br />

gelangt. Viel wichtiger, und zwar schon wegen <strong>der</strong> grössseren<br />

Häufigkeit, ist die abnorme Communication des Magens mit dem Colon<br />

transversum. Denn wenn die Verbindung nur einigermassen geräumig<br />

ist — und Oeffnungen von 3, 4 Ctm. Durchmesser und mehr noch<br />

sind wie<strong>der</strong>holt gesehen worden —, so müssen nothwendig beträchtliche<br />

Chymusmengen aus dem Magen in den Dickdarm übertreten, die<br />

damit so gut wie vollständig für den Organismus verloren sind. Es<br />

erscheinen dann völlig unverdaute Fleisch- und Brodstücke in den<br />

Fäces, ganz beson<strong>der</strong>s dann, wenn <strong>der</strong> stark saure Chymus heftige<br />

peristaltischc Bewegungen des Dickdarms hervorruft. Dass unter die-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!