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Pathologie der Verdauung.

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Magen.<br />

erklären, welches so häufig verschiedenartige Krankheiten des Gehirns<br />

und seiner Häute begleitet, z. B. bei Hirnerschütterung, ferner bei<br />

Hirntumoren, dann bei <strong>der</strong> Basilarmeningitis selten fehlt, Dann kann<br />

eine starke Erregung des exspiratorischen Centrum, so bei einem<br />

schweren und langen Hustenanfalle, sich auf die gesammte Gangliengruppe<br />

des eigentlichen Brechcentrum ausbreiten, <strong>der</strong> Art, dass z. B.<br />

die Anfälle des Keuchhustens ganz gewöhnlich mit Erbrechen endigen.<br />

Weiter kann die Blutmischung, d. h. die Gegenwart gewisser Sub­<br />

stanzen im Blut, das Brechcentrum bis zur Auslösung des Brechacts<br />

erregen. Darauf beruht sehr wahrscheinlich die Neigung zu erbrechen<br />

bei solchen Kranken, bei denen die Ausscheidung <strong>der</strong> wesentlichen<br />

Harnbestandtheile aus dem Blute behin<strong>der</strong>t ist, also bei Urämischen.<br />

Dass auch unsere eigentlichen medicinischen Brechmittel auf diesem<br />

Wege wirken, wird durch die von Ihnen selbst constatirte Thatsache<br />

nahegelegt, dass dieselben auch bei subcutaner Application o<strong>der</strong> durch<br />

Injection ins Blut ganz prompt Erbrechen hervorrufen. Für den Brechweinstein<br />

ist freilich diese Deutung neuerdings durch Her mann 29 einiger-<br />

massen erschüttert worden, <strong>der</strong> bei mehreren vergleichenden Versuchen<br />

feststellte, dass das Salz in viel geringerer Dosis und bedeutend<br />

rascher vom Magen aus sich wirksam erweist, als nach Injection in<br />

die Venen. Sind nun auch <strong>der</strong>artige Versuche etwas misslich, weil<br />

die Erregbarkeit des Brechcentrum bedeutenden Schwankungen unter­<br />

liegt und darum nicht blos verschiedene Thiere, son<strong>der</strong>n auch <strong>der</strong><br />

gleiche Hund das eine Mal schwer, das an<strong>der</strong>e Mal leicht erbricht,<br />

so lässt sich doch <strong>der</strong> zweite von Hermann bei Gelegenheit dieser<br />

Versuche ermittelte Umstand, dass nämlich auch nach Injection ins<br />

Blut das zuerst Erbrochene immer Antimon enthält, unbedenklich<br />

für die von ihm vertretene Auffassung verwerthen, <strong>der</strong>zufolge <strong>der</strong><br />

Brechweinstein nur durch peripherische Erregung von Nerven, in<br />

specie denen <strong>der</strong> Magenwand, Erbrechen bewirkt. Solche in directe<br />

Erregung des Brechcentrum mittelst Reizung irgend welcher centripetaler<br />

Nerven ist jedenfalls <strong>der</strong> weitaus häufigste Modus, wie Erbrechen<br />

zu Stande kommt. Von den verschiedensten Regionen des Körpers<br />

aus kann reflectorisch Erbrechen ausgelöst werden. So ist dasselbe<br />

ein oft sehr lästiges Symptom etlicher Nieren- und Ureterenleiden,<br />

dann mit beson<strong>der</strong>er Vorliebe von den verschiedenartigsten Reizzustän­<br />

den in <strong>der</strong> weiblichen Sexualsphäre, bei Schwangerschaft, bei<br />

Lageverän<strong>der</strong>ungen des Uterus, äusseren Adhäsionen desselben etc.;<br />

auch Gallensteinkoliken werden ganz gewöhnlich von hartnäckigem<br />

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