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Pathologie der Verdauung.

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Fieber. 573<br />

erst des Hinweises auf solche fieberhaften Krankheiten, in <strong>der</strong>en Verlauf<br />

es zu Hautödemen o<strong>der</strong> zu an<strong>der</strong>weitigen wassersüchtigen Ergüssen<br />

kommt, um es begreiflich erscheinen zu lassen, dass ein Fiebern<strong>der</strong>,<br />

trotzdem sein Körper beträchtlich an Eiweiss und Fett eingebüsst hat,<br />

sein früheres Gewicht nahezu unvermin<strong>der</strong>t behaupten kann. Demzufolge<br />

kann eine einzelne Wägung im Verlauf einer fieberhaften Krankheit<br />

Nichts entscheiden; aber wenn Sie Tag für Tag während des<br />

Fiebers systematische Wägungen anstellen, o<strong>der</strong> wenn Sie auch nur<br />

das Gewicht eines Menschen unmittelbar nach dem Verlauf <strong>der</strong> fieberhaften<br />

Krankheit mit dem vor dem Beginn <strong>der</strong>selben vergleichen, so<br />

werden Sie in den allermeisten Fällen die Gewichtsabnahme mit voller<br />

Sicherheit constatiren können. Die geringe Nahrungszufuhr reicht<br />

eben nicht aus, die vom Leben unzertrennlichen fortwährenden Ausgaben<br />

zu decken, welche überdies durch das Fieber noch theilweise<br />

über das gewöhnliche Maass gesteigert werden. Wie gross die Gewichtsabnahme<br />

während eines Fiebers wird, hängt von <strong>der</strong> Höhe des<br />

Fiebers auf <strong>der</strong> einen, seiner Dauer auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite ab; so kann<br />

die Abmagerung nach einem schweren Typhus sehr auffällig sein, und<br />

wessen Mitleid wäre nicht vollends durch den skelettartigen Anblick<br />

eines armen Phthisikers erregt worden, <strong>der</strong> Monate lang sein, wenn<br />

auch nicht hohes, doch ununterbrochenes Fieber gehabt? Ein langwieriges<br />

Fieber kann in <strong>der</strong> That einen Menschen nahezu in gleichem<br />

Maasse herunterbringen, wie wir es sonst etwa von einer Oesophagusstrictur<br />

o<strong>der</strong> von einem Magenkrebs kennen. Weniger gut, als über<br />

dieses Factum im Allgemeinen, sind wir bedauerlicher Weise über den<br />

Antheil unterrichtet, welchen die einzelnen Organe und Gewebe des<br />

Körpers an <strong>der</strong> febrilen Atrophie nehmen; denn Versuche, wie über<br />

die fortgesetzte Inanition, ist es bisher nicht möglich gewesen, in Betreff<br />

des Fiebers anzustellen. Selbstverständlich verschwindet allerdings<br />

auch bei <strong>der</strong> febrilen Consumption dasjenige Gewebe, welches<br />

unter analogen Umständen immer dem Organismus als überschüssiges<br />

Vorrathsmaterial dient, nämlich das Fettgewebe. Interessanter aber<br />

wäre es zu wissen, welchen Theilen das Eiweiss entnommen wird, um<br />

welches <strong>der</strong> Körper ärmer wird, und gerade das lässt sich mit voller<br />

Sicherheit bisher nicht aussagen. Die vorhin erwähnten Erfahrungen<br />

über die subjectiven und objectiven pathologischen Erscheinungen am<br />

Muskelapparat lenken freilich die Aufmerksamkeit sehr entschieden<br />

auf dies Gewebe, wenn ich auch die Darstellungen, welche einige<br />

Autoren 47 von <strong>der</strong> Degeneration <strong>der</strong> Muskelfasern während und <strong>der</strong>

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