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Pathologie der Verdauung.

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572 <strong>Pathologie</strong> des Wärmehaushalts.<br />

Substanz tritt dann ein, wenn das physiologische Gleichgewicht zwischen<br />

Einnahme und Ausgabe im Sinne <strong>der</strong> stärkeren Zunahme <strong>der</strong> letzteren<br />

gestört ist. Nun haben wir uns mit dem Stoffwechsel <strong>der</strong> Fiebernden<br />

ja eingehend beschäftigt und feststellen können, dass sowohl die Production<br />

von Harnstoff, als auch von Kohlensäure gegen die Norm<br />

gesteigert ist. AVohlverstandcn, gegen die Norm, d. h. in Berück­<br />

sichtigung dessen, was <strong>der</strong> Fiebernde zu sich nimmt, und dessen, was<br />

er körperlich arbeitet. An sich sind ja die absoluten Werthe <strong>der</strong><br />

Flarnstoff-, sowie <strong>der</strong> Kohlensäureausscheidung keineswegs exorbitant,<br />

und werden von denen Gesun<strong>der</strong> nicht blos erreicht, son<strong>der</strong>n gewöhn­<br />

lich sogar übertroffen. Aber ein Gesun<strong>der</strong>, <strong>der</strong> dies Quantum Harn­<br />

stoff producirt, führt eine viel grössere Menge von Eiweisskörpern in<br />

seinen Organismus ein, als ein Fiebern<strong>der</strong>, <strong>der</strong> wegen des Zustandes<br />

seiner <strong>Verdauung</strong>sorgane und wegen seiner Appetitlosigkeit so gut wie<br />

Nichts geniesst; o<strong>der</strong>, mit an<strong>der</strong>en Worten, <strong>der</strong> Gesunde bereitet den<br />

Harnstoff aus dem Eiweiss <strong>der</strong> Nahrung, <strong>der</strong> Fiebernde mindestens zum<br />

grössten Theil aus dem eigenen Körpereiweiss; bei gleicher Harnstoff-<br />

und Kohlensäureausscheidung verarmt deshalb <strong>der</strong> Körper des Fiebernden<br />

an Stickstoff und Kohlenstoff, während <strong>der</strong> des Gesunden<br />

nicht blos nicht ärmer, son<strong>der</strong>n unter Umständen sogar reicher daran<br />

werden kann. Nun ermöglicht freilich die genaue Kenntniss <strong>der</strong> Harnstoff-<br />

und Kohlensäureabscheidung, selbst unter Berücksichtigung <strong>der</strong><br />

Zufuhr von Eiweiss und Fett, noch kein zutreffendes Urtheil über die<br />

Aen<strong>der</strong>ungen des Körpergewichts, auf welche insbeson<strong>der</strong>e die etwaigen<br />

Schwankungen im Wasserreichthum von entscheidendem Einfluss sind.<br />

Wieviel auf dies letztere Moment ankommt, zeigt u. A. <strong>der</strong> Umstand,<br />

dass in hohem Fieber das Maximum des Körpergewichts auf die<br />

Morgenstunden fällt und bis zum Abend allmälig eine Abnahme erfolgt,<br />

während das Gewicht des Gesunden am Morgen am niedrigsten<br />

ist und in Folge <strong>der</strong> Nahrungsaufnahme im Laufe des Tages bis zum<br />

Abend zunimmt. Leyden 25 , <strong>der</strong> bei seinen zahlreichen systema­<br />

tischen Wägungen Fiebern<strong>der</strong> diese Thatsache festgestellt hat, sucht<br />

den Grund gewiss mit Recht in <strong>der</strong> reichlicheren Wasseraufnahme<br />

während <strong>der</strong> schlaflosen Nacht. Wenn er ferner bei <strong>der</strong>selben Ge­<br />

legenheit ermittelt hat, dass in keinem Stadium des Fiebers <strong>der</strong><br />

24stündige Gewichtsverlust so gross ist, als während <strong>der</strong> Krise, wo<br />

er ihn durchschnittlich zu 10,6 pro Mille fand, so ist auch dies ein<br />

redendes Zeugniss für die Wichtigkeit <strong>der</strong> zeitweiligen Wasserretention<br />

und <strong>der</strong> Wasserabgabe in dieser Frage. Es bedarf deshalb gar nicht

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