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Pathologie der Verdauung.

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568 <strong>Pathologie</strong> des Wärmehaushalts.<br />

gegriffen hat, dann ist von einer Verstärkung <strong>der</strong> Athembewegungen<br />

nicht mehr die Rede, son<strong>der</strong>n an <strong>der</strong>en Stelle tritt eine abnorme<br />

Verflachung, welche, wie Sie wissen, eine weitere Erhöhung <strong>der</strong><br />

Athemfrequenz nach sich zieht, ohne freilich damit für den Gas­<br />

wechsel des Blutes dasselbe zu leisten, wie die früheren weniger zahlreichen,<br />

aber tieferen Athemzüge <strong>der</strong> ersten Fieberzeit.<br />

Endlich brauchen wir nach unseren früheren Erörterungen auch<br />

bei den febrilen Aen<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Harnabson<strong>der</strong>ung nicht lange zu<br />

verweilen. Die Harnmenge ist im Fieber durchgehends herabgesetzt<br />

und zwar mitunter selbst bis zur Hälfte des Normalen. Dass<br />

<strong>der</strong> Grund dieser Harnvermin<strong>der</strong>ung einestheils auf <strong>der</strong> verringerten<br />

Nahrungsaufnahme, an<strong>der</strong>ntheils auf <strong>der</strong> Zunahme <strong>der</strong> an<strong>der</strong>weiten<br />

Wasserverluste beruht, wissen Sie. Die Beschränkung <strong>der</strong> Wasserzufuhr<br />

von aussen wird beim Fiebernden durch die Steigerung seines<br />

Durstgefühls nicht ausgeglichen, und was die sonstigen Wasserausgaben<br />

anlangt, so participiren an <strong>der</strong>en Zunahme sowohl die Lungen<br />

vermöge ihrer frequenteren Respiration und <strong>der</strong> grösseren Wärme <strong>der</strong><br />

Exspirationsluft, als auch die Haut durch die gesteigerte Perspiration;<br />

in den Zeiten vollends, wo die Fiebernden viel Seh weiss produciren,<br />

ist die Harnvermin<strong>der</strong>ung noch eclatanter. Bei länger dauerndem<br />

Fieber, wenn die Herzkraft bereits gelitten, kommt zu alledem als<br />

ein neues harn verringerndes Moment noch die Herabsetzung des<br />

arteriellen Druckes, die überdies in einzelnen fieberhaften Krankheiten,<br />

z. B. den septischen Processen, schon sehr früh sich einstellen<br />

kann. Weil aber die aseptisch fiebernden Patienten Volkmann's<br />

durchaus nicht an Appetitmangel leiden, son<strong>der</strong>n sich reichlichst er­<br />

nähren, weil ferner ihr arterieller Druck sich constant auf normaler<br />

Höhe erhält, darum fehlt bei ihnen in <strong>der</strong> Regel auch jede auffälligere<br />

Flarnvermin<strong>der</strong>ung. Nicht so einfach zu erklären dürfte dagegen das<br />

Ausbleiben <strong>der</strong> Harnverringerung bei kurzen Fieberanfällen o<strong>der</strong> einer<br />

Ephemera sein, die zuweilen sogar von einer entschiedenen Harn­<br />

vermehrung begleitet wird; denn ob dies Verhalten wirklich durch<br />

eine Verstärkung des Blutstroms in den Nieren aus Anlass <strong>der</strong> tetanischen<br />

Contractionen <strong>der</strong> Hautarterien bedingt ist 45 , das wird sich<br />

erst dann mit Sicherheit ausmachen lassen, wenn man den Zustand<br />

<strong>der</strong> Arterien <strong>der</strong> inneren Organe in den verschiedenen Phasen des<br />

Fiebers genauer kennen gelernt hat, als es bisher <strong>der</strong> Fall ist.<br />

Hinsichtlich <strong>der</strong> übrigen Eigenschaften des Fieberharns erinnern<br />

Sie Sich unserer eingehenden Auseinan<strong>der</strong>setzungen über den relativen

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