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Pathologie der Verdauung.

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562 <strong>Pathologie</strong> des Wärmehaushalts.<br />

scheidenden Kennzeichen <strong>der</strong> asthenischen Fieber gehört die bedeutende<br />

Pulsfrequenz, die gar oft ausser Verhältniss zur Höhe <strong>der</strong><br />

Körpertemperatur steht; und schon früh ist es den Klinikern aufge­<br />

fallen, dass kräftige Individuen bei <strong>der</strong> gleichen Temperaturerhöhung<br />

durchgehends eine viele geringere Pulsfrequenz haben, als schwächliche<br />

o<strong>der</strong> durch vorhergehendes Kranksein erschöpfte. Auch ist es nicht<br />

ohne triftigen Grund, dass von den gut beobachtenden Aerzten es<br />

immer für ein übles Zeichen angesehen worden ist, wenn im Fieber<br />

massige Temperaturzunahme mit sehr hoher Pulsfrequenz zusammen­<br />

trifft. Denn das lässt mit grosser Wahrscheinlichkeit auf niedrigen<br />

Blutdruck schliessen, niedriger Blutdruck aber involvirt, wie Sie<br />

wissen, mehr o<strong>der</strong> min<strong>der</strong> schwere Functionsstörungen in allen möglichen<br />

Organen, und für die Circulation selber eine A^erlangsamung<br />

<strong>der</strong> Stromgeschwindigkeit, eine Neigung zu Senkungen und Hypostasen<br />

und eine unerwünschte Ueberfüllung des Venensystems. In <strong>der</strong> That<br />

werden Kreislaufsstörungen dieser Art in den schwereren und einigermassen<br />

protrahirten Fiebern nur selten vermisst und können unter<br />

Umständen einen für das Leben bedrohlichen Grad erreichen.<br />

Zu den gewöhnlichsten Symptomen des Fiebers gehören ferner<br />

allerlei nervöse Störungen, aus denen hervorgeht, dass die Nerven-<br />

centren in demselben nicht regelmässig functioniren. Diese Störungen<br />

sind es vorzugsweise, welche — abgesehen von etwaigen Localaffecten<br />

•— dem Fiebernden erst das Gefühl des Krankseins erzeugen, und<br />

welche auch die nichtärztliche Umgebung des Patienten auf seinen<br />

Krankheitszustand aufmerksam zu machen pflegen. Freilich ist <strong>der</strong><br />

Grad <strong>der</strong>selben ausserordentlich verschieden. In den leichteren Fällen<br />

ist zwar das Sensorium völlig ungetrübt, doch hat <strong>der</strong> Kranke eine<br />

unbestimmte Empfindung allgemeinen Unbehagens, er fühlt sich matt<br />

und abgeschlagen, sein Kopf ist schwer und eingenommen, zugleich<br />

ist er empfindlich und unruhig und sein Schlaf unterbrochen. Alle<br />

diese Erscheinungen nehmen in den stärksten Graden zu, die Einge­<br />

nommenheit des Kopfes ist noch grösser, und <strong>der</strong> Patient zu geistigen<br />

Arbeiten unlustig und unfähig; schon beginnt auch das Bewusstsein<br />

sich zeitweise zu umfloren. <strong>der</strong> Kranke wird apathischer, seine Antworten<br />

zögernd; ein regelrechter, erquicken<strong>der</strong> Schlaf fehlt meistens<br />

vollständig, dagegen verfällt <strong>der</strong> Kranke gern in einen Halbschlaf,<br />

in dem sich mitunter leichte Delirien einstellen. In den noch höheren<br />

Graden steigert sich dieser Zustand zu einer ausgesprochenen und<br />

anhaltenden Trübung des Bewusstseins, während zugleich mannig-

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