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Pathologie der Verdauung.

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Fieber. 559<br />

braucht durchaus nicht unausgesetzt zu geschehen, son<strong>der</strong>n sehr mannigfache<br />

Umstände können es beeinflussen, ob und wann es dazu<br />

kommt.<br />

Wenn wir uns jetzt zu den an<strong>der</strong>weitigen Erscheinungen wenden,<br />

welche ausser den Störungen <strong>der</strong> Eigenwärme und <strong>der</strong> Temperaturempfindung<br />

bei Fiebernden beobachtet werden, so stehen unter denselben<br />

an Constanz und Wichtigkeit die Symptome Seitens des Cir-<br />

culationsapparates obenan. Welches dieselben sind, ist Ihnen<br />

im Wesentlichen bekannt. Denn ich habe schon in den ersten Abschnitten<br />

dieser Vorlesungen wie<strong>der</strong>holt darauf hingewiesen, dass im<br />

Fieber die Pulsfrequenz regelmässig und zuweilen sehr beträchtlich<br />

erhöht ist. Nachdem von physiologischer Seite nachgewiesen<br />

war, dass das Froschherz um so häufiger sich contrahirt,<br />

je höher seine Temperatur, nachdem ferner auch wir selber feststellen<br />

konnten, dass eine künstlich herbeigeführte Steigerung <strong>der</strong> Körperwärme<br />

das Herz um so schneller schlagen macht, je bedeuten<strong>der</strong><br />

die Erhitzung, so ist es nur die einfache Consequenz, dass auch die<br />

febrile Temperaturzunahme die Schlagfolge des Herzens beschleunigt.<br />

Auch hat Liebermeister 42 aus gleichzeitigen Temperatur- und Pulsbestimmungen,<br />

die er an einer sehr grossen Anzahl erwachsener<br />

Fieberkranker ausführte, das Gesetz ableiten können, dass trotz aller<br />

Schwankungen in Einzelfällen doch das arithmetische Mittel für die<br />

Pulsfrequenz durchaus gleichmässig und conform mit <strong>der</strong> Zunahme<br />

<strong>der</strong> Eigenwärme wächst, <strong>der</strong> Art, dass durchschnittlich <strong>der</strong> Steigerung<br />

<strong>der</strong> Temperatur um 1° eine Erhöhung <strong>der</strong> Pulsfrequenz um 8 Schläge<br />

in <strong>der</strong> Minute entspricht. Kann demzufolge die Pulsfrequenz sogar<br />

bis zu einem gewissen Grade als ein Massstab für die Höhe des<br />

Fiebers gelten, so hat es doch seinen guten Grund, wenn wir heutzutage<br />

diesem Moment eine solche Wichtigkeit nicht mehr beilegen,<br />

wie es die alten Aerzte gethan und vor <strong>der</strong> Einführung <strong>der</strong> Thermometrie<br />

nothwendig thun mussten. Denn wir wissen, dass die Schlaga<strong>der</strong>n<br />

des Herzens noch von einer Reihe an<strong>der</strong>er Factoren abhängt,<br />

als <strong>der</strong> Blutwärme, und dass deshalb die Wirkung <strong>der</strong> letzteren<br />

unter Umständen erheblich modificirt, ja selbst verdeckt werden kann.<br />

Unter diesen an<strong>der</strong>en Factoren ist <strong>der</strong> wichtigste <strong>der</strong> Erregungszustand<br />

des Vagus, und es wird Sie darum nicht verwun<strong>der</strong>n, wenn bei einer Me­<br />

ningitis basilaris trotz hohem Fieber die Pulsfrequenz eine selbst unter

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