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Pathologie der Verdauung.

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Fieber. 557<br />

<strong>der</strong> Hautcirculation eine leichte Verän<strong>der</strong>lichkeit und ausgesprochene<br />

Labilität <strong>der</strong> Körpertemperatur beför<strong>der</strong>n müssen. Wirkliche Schwierigkeiten<br />

für die Erklärung kann es nur machen, wenn in einer Krankheit<br />

nicht blos Schwankungen in <strong>der</strong> Höhe <strong>der</strong> Fiebertemperatur vorkommen,<br />

son<strong>der</strong>n Perioden febriler Temperatursteigerung mit solchen<br />

von normaler Wärme abwechseln, mit an<strong>der</strong>en Worten, wenn <strong>der</strong> Fiebertypus<br />

ein intermittiren<strong>der</strong> ist. Ein Wechselfieberkranker<br />

macht in seinem Anfall alle drei Stadien des Fiebers durch und befindet<br />

sich darauf einen, auch zwei Tage lang, je nach dem Typus<br />

seiner Intermittens, vollkommen wohl mit einer Temperatur, die unmittelbar<br />

nach dem Schweiss in Folge des reichlichen Wärmeverlustes<br />

nicht selten subnormal, sonst aber durchaus die eines Gesunden ist,<br />

bis dann ein neuer Frost den nächsten Anfall einleitet. Im Wesentlichen<br />

übereinstimmend ist das Verhalten eines Recurrenskranken;<br />

denn es tangirt das Princip nicht, dass sowohl das Fastigium des<br />

einzelnen Anfalls, als auch die Apyrexie um Vieles länger anhält, als<br />

beim Wechselfieber, und dass die Zahl <strong>der</strong> Anfälle immer nur eine<br />

beschränkte ist und in <strong>der</strong> grossen Mehrzahl <strong>der</strong> Fälle nicht mehr als<br />

zwei o<strong>der</strong> drei beträgt. Einen Verlauf, wie diesen, begreiflich zu<br />

machen, dazu genügt <strong>der</strong> Hinweis auf die Tagesschwankungen <strong>der</strong><br />

Wärmeproduction und die Unregelmässigkeiten <strong>der</strong> Hautcirculation<br />

nicht. Indess verdanken wir gerade <strong>der</strong> Recurrens, dass wir heutzutage<br />

dem intermittirenden Fiebertypus nicht mehr wie einem merkwürdigen<br />

und unverständlichem Factum gegenüberstehen. Wir kennen<br />

ja jetzt die eigentliche Ursache <strong>der</strong> Recurrens in jenen Organismen,<br />

welche nach ihrem Entdecker als Obermeier sehe Spirillen o<strong>der</strong><br />

Spirochäten benannt werden. Diese Spirillen aber sind nicht blos<br />

die Ursache <strong>der</strong> Krankheit, son<strong>der</strong>n insbeson<strong>der</strong>e auch des Fiebers,<br />

wie aufs schlagendste daraus hervorgeht, dass sie nur während des<br />

Anfalls im Blute kreisen, kurz vor dem Nachlass desselben dagegen<br />

vollständig aus dem Blute verschwinden und während <strong>der</strong> ganzen<br />

Apyrexie daselbst fehlen, um erst wenige Stunden vor dem neuen<br />

Anfall wie<strong>der</strong> zum Vorschein zu kommen. Offenbar steht hier die<br />

Intermittenz in engstem Zusammenhang mit <strong>der</strong> Lebensgeschichte <strong>der</strong><br />

Spirillen, und es ist, beson<strong>der</strong>s auch mit Rücksicht auf die in allen<br />

Fällen annähernd gleiche Dauer <strong>der</strong> Apyrexie, gewiss nicht zu gewagt,<br />

die Spirillen des folgenden Anfalls als die Abkömmlinge o<strong>der</strong> die<br />

zweite Generation <strong>der</strong>er des vorhergehenden anzusprechen: wenn die<br />

Fortptlanzungs- o<strong>der</strong> die Entwicklungsfähigkeit <strong>der</strong> Spirillen in dem

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