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Pathologie der Verdauung.

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556 <strong>Pathologie</strong> des Wärmehaushalts.<br />

haften Wärmeproduction und -Abgabe andauern, so kann doch daran<br />

nicht gezweifelt werden, dass dieselbe nach Beseitigung jener fehlerhaften<br />

Umstände, gerade wie beim Gesunden, geeignet ist, die Körper­<br />

temperatur herabzusetzen. Allerdings ist es nur eine beschränkte<br />

Anzahl von Krankheiten, bei denen <strong>der</strong> Fieberabfall so jäh o<strong>der</strong> kri­<br />

tisch erfolgt; doch bedarf es ja keiner eingehenden Darlegung, wie<br />

<strong>der</strong> langsame o<strong>der</strong> lytische Abfall bedingt ist durch eine langsame<br />

und keineswegs ununterbrochen vor sich gehende Wie<strong>der</strong>herstellung<br />

<strong>der</strong> normalen Productionsbedingungen <strong>der</strong> Wärme und <strong>der</strong><br />

physiologischen Circulationsverhältnisse in den Hautgefässen.<br />

Ermöglicht es hiernach unsere Auffassung des fieberhaften Pro­<br />

cesses, die drei Hauptperioden je<strong>der</strong> fieberhaften Krankheit in zwangloser<br />

Weise zu erklären, so hat es keine grössere Schwierigkeit, gewisse<br />

Eigenthümlichkeiten <strong>der</strong> febrilen Temperatur zu würdigen, auf<br />

welche ich schon wie<strong>der</strong>holt hingedeutet habe, nämlich die vielfachen<br />

Temperaturschwankungen im Laufe des Fiebers, die Discontinuität<br />

und die grosse Beweglichkeit <strong>der</strong> Eigenwärme in demselben.<br />

Die im Laufe eines Tages auftretenden Temperaturschwankungen sind<br />

übrigens, wie Sie wissen, nicht etwas dem Fieber Eigenthümliches;<br />

vielmehr fehlen solche Tagesschwankungen auch nicht beim gesunden<br />

Menschen, so dass es selbst befremdend sein würde, wenn dieselben<br />

während des Fastigium gänzlich vermisst würden. Das Beson<strong>der</strong>e<br />

beim Fieber ist auch nur, dass die betreffenden Schwankungen entschieden<br />

erheblicher zu sein pflegen, als im physiologischen Zustande;<br />

ist es doch nichts Ungewöhnliches, dass die Differenz zwischen Morgen-<br />

und Abendtemperatur 1, ja 1,5° noch übertrifft! Doch bietet,<br />

wie mich dünkt, zur Erklärung dieses Verhältnisses unsere Auffassung<br />

genügende Handhaben. Es dürfte kaum einem Wi<strong>der</strong>spruch begegnen,<br />

wenn man den Grund <strong>der</strong> physiologischen Tagesschwankungen in <strong>der</strong><br />

ungleichen Intensität <strong>der</strong> wärmebildenden Processe im Körper sucht,<br />

die vermuthlich unsere Eigenwärme noch in viel höherem Grade beein­<br />

flussen würde, wenn nicht zugleich die Wärmeabgabe immer in einem<br />

den Aen<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Production entsprechenden Sinne variirte. Weil<br />

aber dieses Ausgleichsmittel beim Fiebernden nicht mit <strong>der</strong>selben<br />

Sicherheit und Promptheit reagirt, wie beim Gesunden, so machen<br />

sich etwaige Schwankungen in <strong>der</strong> Wärmeproduction auch auffälliger<br />

im Verhalten <strong>der</strong> Eigenwärme geltend, d. h. die Fluctuationen<br />

werden bedeuten<strong>der</strong>. Auch habe ich schon mehrfach darauf hin­<br />

gewiesen, in wie hohem Grade die Unregelmässigkeiten im Verhalten

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