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Pathologie der Verdauung.

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552 <strong>Pathologie</strong> des Wärmehaushalts.<br />

ist, son<strong>der</strong>n sie hat vor Allem das Verdienst, den Punkt zuerst in<br />

den Vor<strong>der</strong>grund geschoben zu haben, von dem uns überhaupt erst ein<br />

Verstand niss des Fiebers gewonnen werden kann, nämlich das pathologische<br />

Verhalten <strong>der</strong> Wärmeabgabe.<br />

Von dem nunmehr gewonnenen Standpunkt aus empfiehlt es sich<br />

jetzt, das Fieber in allen Details seiner Erscheinungsweise zu untersuchen.<br />

Bei einem <strong>der</strong>artigen Vorgehen werden wir die beste Probe<br />

auf die Richtigkeit unserer Darlegungen machen; denn nicht blos dass<br />

es gelingen muss, alle Phasen <strong>der</strong> febrilen Temperaturän<strong>der</strong>ung zu er­<br />

klären, son<strong>der</strong>n, wenn an<strong>der</strong>s es richtig ist, dass die AVärmesteigerung<br />

das wesentliche Grundphänomen des Fiebers ausmacht, so müssen<br />

auch alle die mannigfachen Symptome, welche die verschiedenen Appa­<br />

rate des Körpers im Fieber darbieten, aus den Störungen sich ableiten<br />

lassen, welche wir an den temperaturregulirenden Factoren des Orga­<br />

nismus nachweisen konnten. Vielleicht auch, dass es auf diesem Wege<br />

möglich ist, noch etwas genauer in die krankhaften Stoffwechselvorgänge<br />

einzudringen, als <strong>der</strong>en Resultat wir die Zunahme <strong>der</strong> Wärmeproduction<br />

erkannt haben. Denn wenn es auch im Allgemeinen mehr<br />

als wahrscheinlich ist, dass das Nervensystem die Factoren <strong>der</strong> Wärmeproduction<br />

nicht weniger beherrscht und regulirt, als die <strong>der</strong> Wärmeabgabe,<br />

so ist doch für eine positive Einsicht in die Bedingungen des<br />

Fiebers die Kenntniss <strong>der</strong> Organe und Gewebe unerlässlich, in denen<br />

die, vermuthlich vom Nervensystem angeregte Steigerung <strong>der</strong> Oxydationsprocesse<br />

geschieht.<br />

Für die Initialperiode des Fiebers hat es keinerlei Schwierigkeit,<br />

das Zustandekommen <strong>der</strong> Temperatursteigerung zu erklären.<br />

Denn schlagen<strong>der</strong> fast, als in irgend einem späteren Stadium, hat sich<br />

in jenem nachweisen lassen, dass auf <strong>der</strong> einen Seite die Wärmeproduction<br />

gesteigert, auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en die Wärmeabgabe, Dank <strong>der</strong> starken<br />

Erregbarkeit <strong>der</strong> Vasoconstrictoren <strong>der</strong> Haut, im besten Fall kaum<br />

über die Norm erhöht und nicht selten sogar unter dieselbe herabgesetzt<br />

ist. Auch tritt die ganze Bedeutung, welche das Verhalten<br />

<strong>der</strong> Flautarterien für die febrile Wärmezunahme hat, nirgend so grell<br />

hervor, als in den Fiebern mit kurzem pyrogenetischem Stadium, für<br />

das ja, wie mehrmals hervorgehoben, eine tetanische Contraction <strong>der</strong><br />

Arterien in ausgebreiteten Hautbezirken geradezu charakteristisch ist.<br />

Aber nicht blos das rasche Ansteigen <strong>der</strong> Körperwärme wird durch

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