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Pathologie der Verdauung.

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Fieber. 549<br />

wärme betrifft, so wollte Schülein ermittelt haben, dass in einigen<br />

Krankheiten, wie Pneumonie, Masern und Scharlach, die Hauttemperatur<br />

immer conform mit <strong>der</strong> Achselhöhle sich halte und bewege,<br />

während in <strong>der</strong> grossen Mehrzahl <strong>der</strong> fieberhaften Krankheiten eine<br />

solche Uebereinstimmung nicht stattfinde. Indess haben die an<strong>der</strong>n<br />

Autoren auch nicht für die erstgenannten Krankheiten jenes Verhältniss<br />

bestätigen können, und es darf darnach wohl allgemein ausgesprochen<br />

werden, dass im Fieber <strong>der</strong> Gang <strong>der</strong> Innentemperatur nicht<br />

parallel mit dem <strong>der</strong> Haut zu gehen braucht. Während die Innenwärme<br />

sich fortdauernd recht hoch hält, können in <strong>der</strong> Haut zur<br />

selben Zeit ganz hohe Werthe mit auffallend niedrigen abwechseln,<br />

so dass z. B. bei einem Kranken, bei dem die Schwankungen <strong>der</strong><br />

Achselhöhlentemperatur wenig mehr als einen, im höchsten Falle<br />

zwei Grad betrugen, die Hautwärme solche bis zu 16 Grad zeigte.<br />

Während des Fieberfrostes coincidirt selbstverständlich Sinken <strong>der</strong><br />

Hauttemperatur mit Steigen <strong>der</strong> Innen wärme, im Schweissstadium<br />

dagegen ist bei<strong>der</strong> Temperatur annähernd gleich, ja es kann sogar<br />

die Haut wärmer sein, als die Achselhöhle. Endlich dürfen auch<br />

die Resultate <strong>der</strong> calorimetrischen Untersuchungen für die Beurtheilung<br />

des Verhaltens <strong>der</strong> Hautarterien verwendet werden, und ich erinnere<br />

Sie deshalb an Einen charakteristischen Zug, <strong>der</strong> vornehmlich in<br />

Leyden's Bestimmungen hervortriit, nämlich die auffälligen<br />

Schwankungen in <strong>der</strong> Grösse <strong>der</strong> Wärmeabgabe ohne gleich­<br />

sinnige Aen<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Körperwärme (vgl. p. 539).<br />

Sie sehen, die Uebereinstimmung kann nicht vollständiger sein;<br />

die Messung <strong>der</strong> Hauttemperatur und die Bestimmung <strong>der</strong> Wärmeabgabe<br />

lehren dasselbe, was Senator durch directe Beobachtung<br />

fand, dass nämlich auf <strong>der</strong> Höhe des Fiebers <strong>der</strong> Füllungszustand<br />

<strong>der</strong> Hautgefässe und die Blutströmung in ihnen<br />

fortdauernden Schwankungen von viel grösserer Intensität unterworfen<br />

ist, als sie bei fieberlosen, gesunden Individuen vorkommen.<br />

Auf Perioden starker arterieller Hyperämie, während welcher die<br />

Haut heiss ist und viel Wärme abgiebt, folgen Zeiträume ausgesprochener<br />

Anämie mit kühlerer Haut und geringem Wärmeverlust, und<br />

wenn diese eine Weile gewährt haben, so werden sie wie<strong>der</strong> von den<br />

Congestionszuständen unterbrochen. Irgend eine Regelmässigkeit in <strong>der</strong><br />

Dauer und Folge dieser Schwankungen hat sich bisher nicht erkennen<br />

lassen und es ist schon deshalb unwahrscheinlich, dass eine solche<br />

existirt weil <strong>der</strong> Füllungszustand <strong>der</strong> Hautgefässe an den verschiede-

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