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Pathologie der Verdauung.

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Fieber. 543<br />

ja in <strong>der</strong> Regel nur Bruchtheile eines Grades, um welche eine sehr<br />

ioreirte Muskelarbeit den Körper erwärmt, und nur ganz ausnahmsweise<br />

ist aus solchem Anlass eine Temperaturzunahme um einen vollen<br />

Grad gemessen worden; beim Fieber aber handelt es sich nicht um<br />

einen, son<strong>der</strong>n um zwei und drei Grade und noch mehr. Um aber<br />

den Unterschied noch viel auffälliger zu machen, so ist die Menge <strong>der</strong><br />

Kohlensäure, welche selbst im hohen Fieber producirt wird, nicht entfernt<br />

mit <strong>der</strong>jenigen zu vergleichen, welche ein stark Arbeiten<strong>der</strong> ausscheidet.<br />

Demzufolge ist es gar nicht richtig, dass <strong>der</strong> Gesunde sich<br />

seines Wärmeüberschusses erst in <strong>der</strong> Ruhepause entledigt; vielmehr<br />

geschieht es so überwiegend bereits während <strong>der</strong> Arbeit, d. h. gleichzeitig<br />

mit <strong>der</strong> reichlichen Wärmeproduction, dass so gewaltig letztere<br />

auch werden mag, er doch höchstens um einen Grad und in <strong>der</strong> Regel<br />

nicht einmal so viel wärmer wird. Offenbar kommt man, so bereitwillig<br />

man es auch anerkennen mag, dass <strong>der</strong> Murri'sehen Erklärung<br />

ein richtiger Gedanke zu Grunde liegt, nicht darüber hinweg, dass<br />

die Factoren, welche die Wärmeabgabe vermitteln, beim Fiebernden<br />

nicht mit physiologischer Promptheit und Energie, son<strong>der</strong>n irgendwie<br />

fehlerhaft arbeiten.<br />

Auf einen solchen Fehler hat Leyden 23 bereits in einer seiner<br />

frühsten Fieberarbeiten hingewiesen, nämlich das Verhalten <strong>der</strong><br />

Wasserverdunstung. Die Regel des gesunden physiologischen Zustandes,<br />

dass die Steigerung <strong>der</strong> Hauttemperatur eine stärkere Ver­<br />

dunstung von Seiten <strong>der</strong> Haut zur Folge hat, diese Regel ist im<br />

Fieber gestört. Während des Fastigium ist im Allgemeinen die<br />

Perspiration etwas gegen die Norm vermehrt, so dass schon aus<br />

dem stärkeren Wasserverluste durch Haut und Lungen die Verringerung<br />

<strong>der</strong> Harnmenge sich grösstentheils erklärt; indess entspricht<br />

die Zunahme des insensiblen Wasserverlustes dem Grad <strong>der</strong><br />

Temperatursteigerung nicht. Im Frost vollends ist die Perspiration<br />

sogar unter die Norm herabgesetzt. Noch auffälliger treten diese<br />

Verhältnisse bei <strong>der</strong> Seh weiss secretion hervor. Wir stehen hier<br />

allerdings vor einem Punkt, <strong>der</strong> noch sehr <strong>der</strong> Aufklärung bedarf.<br />

Denn während beim gesunden, fieberlosen Menschen jede Temperatur-<br />

Steigerung des Blutes mit einer reichlichen Schweissabson<strong>der</strong>ung beant­<br />

wortet wird, schwitzen die bei Weitem meisten Fieberkranken<br />

nicht blos während des Froststadiuni, son<strong>der</strong>n auch aut <strong>der</strong> Höhe<br />

des Fiebers, im Fastigium, nicht, son<strong>der</strong>n die Schweisssecretion<br />

beginnt erst beim Abfall <strong>der</strong> Körperwärme; und dieser Gegensatz wird

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