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Pathologie der Verdauung.

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Fieber. 541<br />

mitteilen Thatsachen auch scheinen mögen, so werden Sie doch nicht<br />

gewillt sein, ihnen Ihre wohlbegründeten physikalischen Anschauungen<br />

zu opfern, und zwar um so weniger, als sich aus allen diesen Schwierigkeiten<br />

ein sehr einfacher Ausweg bietet. Die Körperwärme bleibt<br />

unverän<strong>der</strong>t, wenn mit <strong>der</strong> Zunahme <strong>der</strong> Wärmeproduction eine entsprechende<br />

Zunahme <strong>der</strong> Abgabe Hand in Hand geht, o<strong>der</strong> mit an<strong>der</strong>en<br />

Worten, wenn letztere um ebensoviel wächst, als jene. So ist<br />

es beim Gesunden: aber ist es auch so beim Fiebernden? Entspricht<br />

die Steigerung <strong>der</strong> Wärmeabgabe im Fieber auch quantitativ <strong>der</strong><br />

Steigerung <strong>der</strong> Production? Das ist die Frage o<strong>der</strong> vielmehr — es<br />

ist unfraglich, dass sie es nicht thut. Die Steigerung <strong>der</strong><br />

Körperwärme beweist in untrüglicher und durchaus unwi<strong>der</strong>leglicher<br />

Weise, dass die Zunahme des Wärmeverlustes nicht gleichen Schritt<br />

hält mit <strong>der</strong> <strong>der</strong> Production, und unsere Aufgabe ist es nicht, das<br />

Ungenügende <strong>der</strong> Wärmeabgabe darzuthun, son<strong>der</strong>n die Ursachen aufzufinden,<br />

in Folge <strong>der</strong>en die Wärmeabgabe des Fiebernden unzureichend<br />

ist; denn nicht das ist zweifelhaft, dass Fehler in <strong>der</strong> Wärmeregulation<br />

im Fieber bestehen; unklar ist nur, worin sie bestehen.<br />

Liebermeister umgeht die Schwierigkeiten in einfacher und<br />

jedenfalls eigenthümlicher Weise. Nachdem er die Untersuchung bis<br />

auf den Punkt geführt hat, wo die gleichzeitige Steigerung <strong>der</strong> Wärmeproduction<br />

und des -Verlustes festgestellt ist, hilft er sich über die<br />

eigentliche Aufgabe mit <strong>der</strong> Wendung hinweg 29 , das Wesen des Fiebers<br />

bestehe darin, dass die Regulation auf einen höheren<br />

Temperaturgrad eingestellt sei, als bei Gesunden. Auch <strong>der</strong><br />

Fiebernde regulire, wenn auch nicht ganz so ausgiebig wie <strong>der</strong> Gesunde,<br />

so doch in demselben Sinne; während indess dieser vermöge<br />

<strong>der</strong> Regulation seine Temperatur von 37 ° annähernd constant erhält,<br />

behaupte <strong>der</strong> Fiebernde die Temperatur von vielleicht 40° Gegen<br />

diese Aufstellung hat Senator den Einwand erhoben, dass beim Fieber<br />

Alles eher stattfinde, als ein zähes Festhalten <strong>der</strong> Wärmeconstanz,<br />

wie sie gerade für den Gesunden charakteristisch sei; vielmehr sei es<br />

allen Beobachtern seit dem ersten Beginn systematischer Temperaturmessungen<br />

immer wie<strong>der</strong> aufgefallen, wie ungemein beweglich die<br />

Körperwärme im Fieber ist; nicht blos, dass die weitaus zahl­<br />

reichsten fieberhaften Krankheiten durch einen discontinuirlichen Typus<br />

ausgezeichnet sind, son<strong>der</strong>n die Temperatur eines Fiebernden erfährt<br />

auch auf ganz geringfügige Einflüsse die erheblichsten Schwankungen<br />

nach oben o<strong>der</strong> unten. Das ist vollkommen richtig, würde indess

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