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Pathologie der Verdauung.

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Fieber. 537<br />

bestreitbar die Thatsache ist, dass im Fieber die Wärmeproduction<br />

relativ erhöht ist gegenüber dem fieberlosen Zustand, so ist damit<br />

für die Erklärung <strong>der</strong> febrilen Temperatursteigerung nicht zu viel<br />

gewonnen. Absolut genommen ist die Zunahme <strong>der</strong> wärmebildenden<br />

Processe ja gar nicht so gross. Denn <strong>der</strong> Eiweisszerfall und damit<br />

die Harnstoffausscheidung eines Fiebernden kann zwar <strong>der</strong>jenigen<br />

eines Gesunden nahe kommen, <strong>der</strong> sich gut und selbst ganz reichlich<br />

ernährt; aber die eigentlich oxydativen Processe sind im Fieber, wie<br />

Senator mit Recht betont, nicht in gleichem Masse wie <strong>der</strong> Eiweisszerfall,<br />

gesteigert, und jedenfalls bleibt auch die stärkste beobachtete<br />

Erhöhung <strong>der</strong> C02abgabe um Vieles gegen diejenige zurück, die bei<br />

einem Gesunden erfolgt, wenn er eine copiöse und beson<strong>der</strong>s fettreiche<br />

Mahlzeit zu sich nimmt, o<strong>der</strong> vollends angestrengte Muskelarbeit verrichtet.<br />

Wenn aber bei so mächtiger Wärmeproduction die Temperatur<br />

eines Gesunden sich unverän<strong>der</strong>t erhält o<strong>der</strong> doch höchstens um wenige<br />

Zehntel steigt, wie kommt es, dass dies nicht auch beim Fiebernden geschieht?<br />

Das Mittel, durch welches <strong>der</strong> Gesunde die störenden Folgen<br />

<strong>der</strong> erhöhten Wärmeproduction hintanhält, kennen Sie: es ist die entsprechende<br />

Steigerung <strong>der</strong> Wärmeabgabe. Auf diesen Punkt werden wir<br />

unausweichlich hingedrängt. Wenn bei gleicher Ausgangstemperatur und<br />

gleicher Wärmeproduction <strong>der</strong> Eine seine bisherige Temperatur behält,<br />

<strong>der</strong> An<strong>der</strong>e dagegen um 3 — 4 Grad wärmer wird, so kann <strong>der</strong> Grund<br />

unmöglich in etwas an<strong>der</strong>em liegen, als in <strong>der</strong> ungleichen Wärmeab­<br />

gabe <strong>der</strong> Beiden. Auf welchen Wegen und mittelst welcher Einrichtung<br />

die Wärmeabgabe des gesunden Menschen geschieht, ist Ihnen bekannt:<br />

lassen Sie uns jetzt sehen, was wir von <strong>der</strong> Grösse des Wärmeverlustes<br />

im FiSber und von dem Verhalten <strong>der</strong> Factoren wissen, die<br />

dabei im Spiele sind.<br />

Die Frage von <strong>der</strong> Wärmeabgabe im Fieber hat bereits ihre<br />

Geschichte. Nachdem die älteren Pathologen es als selbstverständlich<br />

angesehen hatten, dass entsprechend <strong>der</strong> vergrösserten Temperaturdifferenz<br />

zwischen dem Fiebernden und seiner Umgebung von ihm<br />

auch mehr Wärme abgegeben werde, wiesen in den 50er Jahren<br />

Nasse und Fick daraufhin, dass auch eine Verringerung <strong>der</strong> Wärmeabgabe<br />

im Stande sei, ohne jede Zunahme <strong>der</strong> Wärmeproduction, ja<br />

trotz eventueller Herabsetzung <strong>der</strong> letzteren, die Körpertemperatur zu<br />

erhöhen. Doch bleibt es Traube s grosses und unbestrittenes A T er-<br />

dienst, diesem Moment die Stelle angewiesen zu haben, welche ihm<br />

gerade in <strong>der</strong> Fieberlehre gebührt. In einer wohldurchdachten und

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