28.10.2013 Aufrufe

Pathologie der Verdauung.

Pathologie der Verdauung.

Pathologie der Verdauung.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Magen. 39<br />

auf hinweist, wie sehr die Resorption von Flüssigkeit im <strong>Verdauung</strong>s­<br />

kanal reducirt ist.<br />

Sie werden hiernach nicht verkennen, dass die Dyspepsie in ihren<br />

höheren Graden, wo sie zur Gastrectasie und damit absoluten<br />

Mageninsufficienz geworden, ein schweres Leiden ist, wohl dazu<br />

angethan, nicht blos das subjective Wohlbefinden <strong>der</strong> Kranken zu ruiniren,<br />

— wobei vielleicht auch noch eine Art Selbstvergiftung durch<br />

Buttersäure etc. mitspielen kann ,9 , — son<strong>der</strong>n wirklich die ganze<br />

Constitution eines Menschen successive zu untergraben. Das Schlimmste<br />

dabei ist unstreitig, dass <strong>der</strong> ganze Process seinen inneren Bedingungen<br />

nach, sobald er sich selbst überlassen bleibt, ein continuirlich<br />

fortschreiten<strong>der</strong> ist; denn das eben macht, sofern nicht ärztliche Hülfe<br />

dazwischen tritt, die Prognose zu einer durchaus ungünstigen. Im<br />

Grunde hätten Sie sogar gutes Recht, sich darüber zu verwun<strong>der</strong>n.<br />

dass Menschen, bei denen die Speisen zum grössten Theil unverdaut<br />

und unresorbirt im Magen liegen bleiben, überhaupt lange leben können<br />

und nicht schon bald, sei es an Inanition, sei es direct an Berstung<br />

des Magens zu Grunde gehen. Dass es we<strong>der</strong> zu dem Einen, noch zu<br />

dem An<strong>der</strong>en zu kommen pflegt, das verdanken die Kranken in <strong>der</strong><br />

That nur dem Dazwischentreten eines Moments, das wir bisher nicht<br />

erwähnt haben, das indess in <strong>der</strong> ganzen <strong>Pathologie</strong> des Magens von<br />

erheblichster Bedeutung ist, nämlich des Erbrechens.<br />

Dass man unter Erbrechen die Herausbeför<strong>der</strong>ung fester o<strong>der</strong><br />

flüssiger Substanzen aus dem Magen durch Oesophagus, Rachen und<br />

Mund nach aussen versteht, wissen Sie, und werden mir gewiss gern<br />

eine genauere Schil<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Details des Brechacts erlassen, wie<br />

<strong>der</strong>selbe in immer gleich typischer Weise mit einem Gefühl von Mat­<br />

tigkeit, Schwindel und beson<strong>der</strong>s Ekel anhebt, darauf, unter Ausbruch<br />

von Schweiss und reichlicher Salivation, Schluck- und Würgbewe­<br />

gungen sich einstellen, bis dann nach einer tiefen Inspiration<br />

die unaufhaltbare Eruption erfolgt. Von alledem ist gerade dieser<br />

Schlussact das unstreitig Wichtigste, und es gilt daher in erster Linie,<br />

sein Zustandekommen zu erklären. Nun kann, wer auch nur ein einziges<br />

Mal Zeuge davon gewesen ist, mit welcher Gewalt beim Brech-<br />

act <strong>der</strong> Mageninhalt zum Munde herausgeschleu<strong>der</strong>t wird, darüber<br />

nicht wohl im Zweifel sein, dass es Druckkräfte, und zwar sehr<br />

erhebliche Druckkräfte sein müssen, welche dem Mageninhalt diese<br />

Bewegung ertheilen. Vollste Sicherheit giebt in dieser Beziehung über­<br />

dies ein sehr einfacher Versuch. Einem auf dem Rücken in halb

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!