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Pathologie der Verdauung.

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Fieber. 533<br />

Harnstoffausscheidung während einer 24stündigen Fieberperiode zu<br />

decken, geschweige denn während eines mehrtägigen o<strong>der</strong> gar mehr­<br />

wöchentlichen Fiebers. Ueberdies hat Gscheidlen 13 mittelst directer<br />

Bestimmung sich davon überzeugt, dass bei Hunden, die in Folge von<br />

Eiterinjection fiebern, <strong>der</strong> Harnstoffgehalt des Blutes und <strong>der</strong> verschiedenen<br />

Organe während und gleich nach dem Fieber ein gegen<br />

die Norm ganz unverän<strong>der</strong>ter und jedenfalls nicht verringerter ist.<br />

Ob alle Organe und Gewebe des Körpers sich an dieser Steigerung<br />

des Eiweisszerfall es betheiligen o<strong>der</strong> nur gewisse und welche vorzugsweise,<br />

vermögen wir mit Sicherheit bislang nicht auszusagen; die ge­<br />

ringen Anhaltspunkte, die wir in dieser Richtung haben, werde ich<br />

Ihnen bald mittheilen. Von grösserem Interesse aber ist vielleicht<br />

noch die Frage, in welchem Verhältniss diese Zunahme des Eiweisszerfalls<br />

zu <strong>der</strong> Temperaturerhöhung steht. Die Möglichkeit ist nach<br />

den kürzlich besprochenen A^ersuchsergebnissen von Naunyn 14 und<br />

Schleich 15 nicht von <strong>der</strong> Hand zu weisen, dass vermehrte Harnstoff­<br />

production einfach die Folge <strong>der</strong> Steigerung <strong>der</strong> Körperwärme ist, und<br />

von diesem Gesichtspunkte aus würde <strong>der</strong> von Huppert behauptete<br />

Parallelismus von Harnstoffproduction und Temperaturhöhe noch von<br />

grösserer principieller Bedeutung sein. Indess scheint <strong>der</strong> Umstand,<br />

dass in sehr vielen Fällen die Curve <strong>der</strong> Harnstoffproduction und <strong>der</strong><br />

Körperwärme einan<strong>der</strong> keineswegs parallel laufen, vielmehr stark von<br />

einan<strong>der</strong> divergiren können, dieser Umstand, sage ich, scheint mir<br />

evident dafür zu sprechen, dass ein so einfaches Abhängigkeitsver-<br />

hältniss nicht existirt. Vollends ist diese Auffassung für das septische,<br />

durch Jaucheinjection hervorgerufene Fieber des Hundes direct<br />

durch den von Naunyn 14 geführten Nachweis wi<strong>der</strong>legt, dass die<br />

Zunahme <strong>der</strong> Harnstoffproduction schon in <strong>der</strong> Latenz-<br />

periode des Fiebers, d. h. früher, als das ausgesprochene An­<br />

steigen <strong>der</strong> Körperwärme erfolgt.<br />

In umgekehrtem Sinne, als eine Quelle <strong>der</strong> mehrerzeugten Wärme<br />

darf aber die Vermehrung <strong>der</strong> Harnstoffproduction erst recht nicht<br />

verwerthet werden. Denn sie beweist ja lediglich, dass grössere<br />

Mengen von Eiweiss in den Zerfall hineingezogen, während sie über<br />

die eigentlich wärmebildcnden oxydativen Processe Nichts aussagt.<br />

Für unsere Aufgabe ist deshalb von ungleich grösserer Wichtigkeit<br />

<strong>der</strong> Theil des Stoffwechsels, dessen Endproducte Kohlensäure und<br />

Wasser sind. Der respiratorische Gaswechsel im Fieber ist<br />

im Laufe des letzten Decennium Gegenstand mehrfacher Untersuchun-

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