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Pathologie der Verdauung.

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Fieber. 523<br />

genau präcisiren, und es ist nichts Ungewöhnliches, dass es mehrfacher<br />

Anläufe bedarf, ehe die Entfieberung definitiv, übrigens<br />

auch dann sehr allmälig und in höchstem Grade lytisch vor<br />

sich geht.<br />

So wohl nun auch die Temperaturbewegungen in fieberhaften<br />

Krankheiten gekannt sind, und so sicher es feststeht, dass im Fieber<br />

die Eigenwärme des Körper erhöht ist, so kann diese Thatsache allein<br />

doch unmöglich zur Charakterisirung des Fiebers ausreichen. Denn,<br />

wie Sie wissen, kann die Körperwärme durch mancherlei Momente über<br />

die Norm erhöht werden, ohne das Jemand auf den Gedanken fiele,<br />

jede solche Erhitzung ohne Weiteres als „fieberhaft" anzusprechen.<br />

Mit gutem Bedacht reserviren wir vielmehr diese Bezeichnung für eine<br />

Temperatursteigerung unter gewissen Umständen, wir verbinden<br />

damit zugleich einen ätiologischen Begriff, <strong>der</strong> freilich Vielen un-<br />

bewusst sein mag, auch bis heute sich nicht scharf umschreiben lässt,<br />

indess jedenfalls etwas An<strong>der</strong>es und mehr bedeutet, als <strong>der</strong> blosse Ausdruck<br />

„aus inneren Ursachen." Hiernach müssen wir, wenn wir eine<br />

Einsicht in die Bedingungen des fieberhaften Processes gewinnen<br />

wollen, zunächst die Ursachen des Fiebers und die Umstände kennen<br />

lernen, unter denen es zur Beobachtung gelangt.<br />

In einer grossen Reihe von Fällen ist das Fieber eine Begleiterscheinung<br />

und tritt hinzu zu irgend einer Lokalerkrankung entzündlicher<br />

Natur, es ist secundär o<strong>der</strong>, wie <strong>der</strong> Schulausdruck lautet,<br />

symptomatisch. Acquirirt Jemand aus irgend einem Grunde eine<br />

fibrinöse o<strong>der</strong> fibrinös-eitrige Pleuritis, eine Pericarditis vielleicht in<br />

Folge des Durchbruchs eines Oesophagealkrebses, eine Meningitis nach<br />

Perforation eines cariösen Herdes des Felsenbeins, so bekommt er<br />

sicher alsbald Fieber; ebenso stellt es sich ein, wenn eine Phlegmone,<br />

ein Pyarthros sich irgendwo etabliren; vollends das klassische Beispiel<br />

eines solchen symptomatischen Fiebers ist dasjenige, welches<br />

etliche Stunden nach einer grösseren Verletzung eintritt, nämlich das<br />

sog. Wuiidfieber. Weil in Fällen dieser Art <strong>der</strong> Grund des Fiebers an­<br />

scheinend so offen zu Tage lag, hat es eine Zeit lang, beson<strong>der</strong>s unter dem<br />

Eindruck <strong>der</strong> neuerschlossenen pathologisch-anatomischen Thatsachen,<br />

viele Autoren gegeben, welche ein an<strong>der</strong>es Fieber als dies symptoma­<br />

tische überhaupt nicht anerkennen mochten. Statt vorurtheilsfrei<br />

.zu beobachten, trugen die Einen kein Bedenken, durch Sätze, wie

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