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Pathologie der Verdauung.

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<strong>Pathologie</strong> des Wärmehaushalts.<br />

In <strong>der</strong> That hat sich die Erkenntniss bald Bahn gebrochen, dass eine<br />

grosse Zahl von Krankheiten, zumeist solche, die auch in ihren son­<br />

stigen Symptomen einen mehr weniger cyklischen und abgeschlossenen<br />

Verlauf haben, durch ein bestimmtes, bei den Einzelfällen im Wesent­<br />

lichen übereinstimmendes Verhalten <strong>der</strong> Temperaturcurve ausgezeichnet<br />

sind. Für diese Krankheiten, unter denen ich Ihnen nur den Abdo­<br />

minaltyphus, die Pneumonie, Masern, Recurrens etc. nenne, ist dieselbe<br />

begreiflich eines <strong>der</strong> zuverlässigsten und werthvollsten diagnostischen<br />

Hülfsmittel geworden; indess auch bei Krankheiten, <strong>der</strong>en Fiebercurve<br />

einer bestimmten, sich jedesmal wie<strong>der</strong>holenden Regelmässigkeit zu<br />

entbehren scheint, ist ihre genaue Kenntniss für die zutreffende Wür­<br />

digung des Verlaufes von einem geradezu unersetzlichen Werthe. Denn<br />

an solchen Affectionen fehlt es keineswegs. Wie bei einer Pleuritis,<br />

einer rheumatischen Endocarditis, selbst einer Rachendiphtherie auch<br />

hinsichtlich des Verlaufs <strong>der</strong> übrigen Symptome, so insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong><br />

anatomischen Verän<strong>der</strong>ungen, durchaus keine auch nur annähernde<br />

Uebereinstimmung zwischen allen Einzelfällen herrscht, so verhält es<br />

sich auch mit dem Fieber in diesen Krankheiten; auf je<strong>der</strong> beliebigen<br />

Höhe <strong>der</strong> Entwicklung kann <strong>der</strong> anatomische Process sistiren, ohne<br />

eine vorgeschriebene Reihe von Verän<strong>der</strong>ungen durchzumachen, von<br />

denen beim Typhus, bei <strong>der</strong> Pneumonie keine fehlt, und ebenso giebt<br />

es nichts Unbeständigeres, als die Art des Fieberverlaufs bei ihnen,<br />

sei es in Bezug auf die absolute Höhe, sei es auf den eigentlichen<br />

Fiebertypus o<strong>der</strong> auf seine Dauer etc. Und dabei sind dies acute<br />

Krankheiten. Bei den chronischen vollends kann von irgend einer<br />

Constanz <strong>der</strong> Fiebercurve nicht die Rede sein. Hier lassen sich oft<br />

genug nicht einmal die gewöhnlichen Fieberstadien abgrenzen. Denn<br />

da die chronischen Krankheiten sich, wenn sie nicht aus acuten hervorgehen,<br />

ganz schleichend und allmälig zu entwickeln pflegen, so<br />

liegt es meist gar nicht in <strong>der</strong> Möglichkeit, eine eigentliche Initialperiode<br />

zu fixiren. Ebenso willkürlich aber würde es sein, eine über<br />

viele Monate sich erstreckende Krankheitsdauer als ein continuirlich es<br />

Fastigium anzusprechen, obwohl die auffälligsten Schwankungen im<br />

Verhalten <strong>der</strong> Temperatur, <strong>der</strong> Wechsel von Paroxysmen und Apy-<br />

rexie, ein bald continuirlicher, bald ausgesprochen discontinuirlicher<br />

Typus unverkennbar darauf hinweisen, dass es sehr verschiedene<br />

Ursachen sein können, welche die einzelnen Fieberattaquen im Laufe<br />

<strong>der</strong> langen Krankheit hervorrufen. Kommt es schliesslich zur Hei­<br />

lung, so lässt sich in <strong>der</strong> Regel <strong>der</strong> Beginn <strong>der</strong> Defervescenz nicht

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