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Pathologie der Verdauung.

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518 <strong>Pathologie</strong> des Wärmehaushalts.<br />

ratur um 2—3, aber unter Umständen selbst um 5°, ja 6° herunter,<br />

in <strong>der</strong> Regel unter gleichzeitigem Ausbruch profuser Schweisssecretion.<br />

Nicht so selten geht solch rapi<strong>der</strong> Abfall sogar über<br />

das Ziel hinaus, die Eigenwärme erniedrigt sich bis unter die Norm,<br />

sodass es geschehen kann, dass man einen Kranken, den man gestern<br />

in stärkster Fieberhitze von vielleicht 41° und in unbehaglichstem<br />

Zustande verlassen, heute frei von all seinen Beschwerden und mit<br />

einer Temperatur von fast 36 ° wie<strong>der</strong>findet. Dagegen geschieht die<br />

lytische Entfieberung in viel langsamerem und allmäligerem Zuge,<br />

über drei, vier und mehr Tage hin, und es wie<strong>der</strong>holen sich hier die<br />

gleichen Erfahrungen, die im pyrogenetischen Stadium gemacht worden,<br />

dass sich nämlich das Sinken entwe<strong>der</strong> ganz continuirlich o<strong>der</strong> deutlich<br />

remittirend gestaltet, mit jedesmaligem, aber immer geringer<br />

werdendem Wie<strong>der</strong>ansteigen in <strong>der</strong> Abendstunde und täglich zunehmen<strong>der</strong><br />

Erniedrigung am Morgen. Aber nicht immer ist die Grenze<br />

zwischen Fastigium und Defervescenz so scharf; vielmehr kommen<br />

sehr häufig gerade in diesem Zeitraum noch allerlei Unregelmässigkeiten<br />

zur Beobachtung. Zuweilen schiebt sich zwischen Fastigium<br />

und Entfieberung noch eine kurze, indess nicht unbeträchtliche Temperatursteigerung<br />

ein, die vielbesprochene sogenannte Perturbatio<br />

critica; an<strong>der</strong>e Male giebt es eine mehrtägige Periode <strong>der</strong> Unentschiedenheit,<br />

ein sogenanntes amphiboles Stadium, während dessen<br />

die Körperwärme auffällige Schwankungen nach oben und nach unten<br />

macht; und in noch an<strong>der</strong>en Fällen geht <strong>der</strong> definitiven Entfieberung<br />

erst eine kurze Periode voran, während welcher die Temperatur schon<br />

gesunken, aber immer noch erheblich über <strong>der</strong> Norm geblieben ist; es<br />

ist ein Ansatz zum Abfall, aber <strong>der</strong> Fortgang des letzteren lässt noch<br />

ein paar Tage auf sich warten, um erst dann kritisch o<strong>der</strong> lytisch<br />

in unverkennbarer Weise einzusetzen.<br />

In <strong>der</strong> auf die Defervescenz folgenden Reconvalescenzperiode<br />

richtet sich die Körpertemperatur, sofern nicht beson<strong>der</strong>e, durch die<br />

Grundkrankheit in ihrem Verlauf bedingte Momente hin<strong>der</strong>nd eingreifen,<br />

allmälig wie<strong>der</strong> auf die normalen Verhältnisse ein. War sie<br />

am Schlüsse <strong>der</strong> Krisis subnormal geworden, so hält sie sich wohl<br />

noch einige Tage auf so niedrigen Werthen, ehe die Normalwerthe<br />

mit ihrer Tagesfluctuation sich wie<strong>der</strong> bleibend einstellen; indess<br />

können auch umgekehrt in <strong>der</strong> ersten Zeit beson<strong>der</strong>s gegen Abend<br />

noch leichtfebrile Temperaturen auftreten. Es functioniren die Factoren,<br />

von denen die Wärmeconstanz des Organismus abhängt, nach

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