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Pathologie der Verdauung.

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Fieber. 517<br />

das Fieber auf seiner Hohe. Nicht als ob die Körpertemperatur nicht<br />

noch über den am Ende <strong>der</strong> pyrogenetischen Periode erreichten Stand<br />

hinausstiege, o<strong>der</strong> als ob sie während des Fastigium anhaltend auf<br />

eben dieser Höhe sich hielte! Im Gegentheil, es ist sogar die Regel,<br />

dass während des Fastigium die Körperwärme immer noch wächst,<br />

einen o<strong>der</strong> auch selbst mehrere akmeartige Gipfelpunkte erreicht,<br />

hinter und zwischen denen ein mehr o<strong>der</strong> weniger beträchtliches Sinken<br />

Platz greift; und selbst wenn sie in dieser Periode sich durch<br />

kürzere Zeit auf einer gewissen, gleichartigen Höhe hält, so fehlt es<br />

auch dann nicht an gewissen Schwankungen, die mitunter gering,<br />

an<strong>der</strong>e Male auch ganz ansehnlich ausfallen können. Trotzdem er­<br />

scheint es gerechtfertigt, von einem Höhestadium des Fiebers zu reden,<br />

so lange die Temperatur sich über <strong>der</strong> Grenze hält, welche das<br />

Ende des Initialstadium bezeichnete. Das Fastigium ist die Periode,<br />

in <strong>der</strong> auch die Kranken subjectiv die Empfindung <strong>der</strong> abnormen<br />

Hitze haben und während dessen die Haut sich nirgend kühl,<br />

durchschnittlich sogar überall heiss anfühlt. Bezüglich <strong>der</strong> Dauer<br />

bietet das Fastigium in den diversen Krankheiten noch viel grössere<br />

Unterschiede dar, als das pyrogenetische Stadium; in einem Malariaanfall,<br />

einer Ephemera erstreckt sich das Höhestadium nur über eine<br />

Anzahl Stunden, während bei einem Abdominaltyphus, einem acuten<br />

Gelenkrheumatismus ebensoviel Wochen darüber vergehen können.<br />

Wie aber gerade das Verhalten des Fastigium von entscheiden<strong>der</strong><br />

Bedeutung für den Gesammtverlauf einer fieberhaften Krankheit ist,<br />

das bedarf keiner näheren Ausführung. Steigt im Fastigium die<br />

Körperwärme nicht über 39 °, so wird dadurch die Krankheit als eine<br />

leichte o<strong>der</strong> massig febrile gekennzeichnet, und an<strong>der</strong>erseits kommt<br />

es gerade im Fastigium zu jenen hochfebrilen und hyperpyretischen<br />

Temperaturen, welche so häufig dem tödtlichen Ende vorausgehen.<br />

An das Fastigium schliesst sich bei günstigem Verlauf die dritte<br />

Periode <strong>der</strong> Entfieberung o<strong>der</strong> Defervescenz, während welcher<br />

die Körperwärme wie<strong>der</strong> zur Norm zurückkehrt. Der Verlauf und die<br />

Dauer dieses Stadium zeigt, gleich den früheren, die grösstmöglichen<br />

Verschiedenheiten. Am reinsten tritt es in die Erscheinung, wenn<br />

unmittelbar auf das Fastigium mit seinen hohen Temperaturen <strong>der</strong><br />

Abfall folgt, sei es ein rapi<strong>der</strong> o<strong>der</strong>, wie man sagt, kritischer, sei<br />

es ein protrahirter, lytischer. Bei kritischer Defervescenz geht in<br />

mehr o<strong>der</strong> weniger continuirlichem Zuge binnen einer Anzahl von<br />

Stunden und jedenfalls in einem o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>thalb Tagen die Tempe-

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