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Pathologie der Verdauung.

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516 <strong>Pathologie</strong> des Wärmehaushalts.<br />

heiten, mehrere Perioden unterscheiden, die in mehr o<strong>der</strong> weniger<br />

scharfer Ausprägung bei allen wie<strong>der</strong>kehren. Die erste <strong>der</strong>selben,<br />

die Periode <strong>der</strong> Ausbildung des Fiebers o<strong>der</strong> das pyrogenetische<br />

o<strong>der</strong> Initialstadium, erstreckt sich vom Beginn <strong>der</strong> Erkrankung<br />

bis zur Erreichung <strong>der</strong> niedrigsten für die betreffende Krankheit auf<br />

ihrer Höhe charakteristischen Durchschnittstemperatur. Die Zeitdauer<br />

dieser Periode kann ungemein verschieden sein, insbeson<strong>der</strong>e giebt es<br />

Krankheiten mit einem sehr kurzen und solche mit einem längeren<br />

Initialstadium. Im ersten Fall steigt die Körperwärme rasch und continuirlich<br />

und erreicht in wenigen Stunden, jedenfalls innerhalb eines<br />

Tages diejenige Höhe, welche für das zweite Stadium charakteristisch<br />

ist. Je kürzer diese Initialperiode währt und je mehr während <strong>der</strong>selben<br />

die Körperwärme zunimmt, desto sicherer stellt sich <strong>der</strong> Symptomencomplex<br />

ein, <strong>der</strong> Ihnen als Fieberfrost wohlbekannt ist.<br />

Während desselben empfinden die Kranken ein ausgesprochenes und<br />

heftiges Kältegefühl, die Haut des Gesichtes und <strong>der</strong> Extremitäten,<br />

zumal ihrer periphersten Theile, zeigt eine cyanotische Blässe und<br />

ihre Temperatur ist unter die Norm erniedrigt, so dass sie sich kühl<br />

anfühlt; weniger auffällig ist dies am Rumpf, <strong>der</strong> sogar zur selben<br />

Zeit schon über die Norm erwärmt sein kann. Wie so häufig mit<br />

starker Kälteempfindung, sind auch hier unwillkürliche Bewegungen<br />

damit verbunden, von leichtem Zittern und Zähneklappern bis zu heftigstem<br />

Schütteln. Die Dauer eines solchen peinvollen Schüttelfrostes ist<br />

glücklicher Weise nur kurz, eine halbe bis höchstens zwei Stunden, sehr<br />

selten noch länger: ein Zeitraum, <strong>der</strong> trotzdem genügt hat, die Körperwärme<br />

um ein zuweilen sehr Beträchtliches, 2, selbst 3 ° und mehr in<br />

die Höhe zu treiben; und indem sich hernach <strong>der</strong> Frost allmälig verliert,<br />

schliesst sich hieran unmittelbar das folgende Stadium. Je grösser<br />

die Zahl <strong>der</strong> Stunden wird, die bis zu letzterem Zeitpunkt vergehen,<br />

um so massiger werden auch bei kurzem Initialstadium die Frosterscheinungen,<br />

und gänzlich pflegen sie zu fehlen, wenn die pyrogenetische<br />

Periode sich über mehrere Tage hinzieht. In Fällen dieser Art geht<br />

die Körperwärme allmälig in die Höhe, in <strong>der</strong> Regel mit geringen<br />

Tagesschwankungen in dem Sinne, dass sie in den Morgenstunden sich<br />

ermässigt, um am nächsten Abend wie<strong>der</strong> und nun höher, als am<br />

vorhergehenden Tage, zu steigen. So dauert es bis zum vierten, fünften<br />

Tage und noch länger, bis die Initialperiode unmerklich in das folgende<br />

Stadium übergeht.<br />

In diesem zweiten Stadium, dem sogenannten Fastigium, ist

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