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Pathologie der Verdauung.

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Fieber. 515<br />

denen Abschnitten <strong>der</strong> <strong>Pathologie</strong>, so auch hier den umgekehrten Weg<br />

einzuschlagen; wir verzichten für jetzt darauf, aus den fehlerhaften<br />

Bedingungen den pathologischen Process abzuleiten, son<strong>der</strong>n werden<br />

uns bemühen, aus <strong>der</strong> allseitigen Würdigung des Processes eine Einsicht<br />

in seine möglichen, resp. wahrscheinlichen Bedingungen zu erlangen.<br />

Wir beginnen dementsprechend mit einer Darlegung <strong>der</strong> Temperaturverhältnisse<br />

im Fieber, natürlich nur so weit, als dieselben<br />

für die Fieberlehre überhaupt von Interesse sind, und insbeson<strong>der</strong>e<br />

unter Ausschluss aller <strong>der</strong>jenigen Details, <strong>der</strong>en Auseinan<strong>der</strong>setzung<br />

füglich <strong>der</strong> speCiellen <strong>Pathologie</strong> überlassen wird.<br />

In fieberhaften Krankheiten werden alle überhaupt beim Menschen<br />

vorkommenden Grade <strong>der</strong> Temperaturerhöhung, von den niedrigsten,<br />

die Norm nur eben übersteigenden, bis zu den höchsten, das Leben<br />

unmittelbar bedrohenden Werthen beobachtet. Im Wesentlichen richtet<br />

sich die Höhe <strong>der</strong> Temperatursteigerung nach <strong>der</strong> Intensität <strong>der</strong> fiebererregenden<br />

Ursache, wiewohl auch hier die individuellen Verhältnisse<br />

Berücksichtigung erheischen. Denn nicht alle Menschen reagiren in<br />

dieser Hinsicht gleich, und auf dieselbe Ursache steigt des Einen Temperatur<br />

stärker und rascher an, als des An<strong>der</strong>en; so lehrt die Erfahrung<br />

beson<strong>der</strong>s von den Kin<strong>der</strong>n, dass sie leicht und hoch fiebern,<br />

während im Gegentheil die Eigenwärme <strong>der</strong> Greise bei <strong>der</strong> gleichen<br />

fieberhaften Störung um einen halben bis ganzen Grad hinter <strong>der</strong> im<br />

jüngeren Lebensalter gewöhnlichen zurückzubleiben pflegt. Trotz dieser<br />

Einschränkung hat es sich aus naheliegenden praktischen Gründen als<br />

wünschenswerth erwiesen, die verschiedenen Temperaturhöhen in fieber­<br />

haften Krankheiten noch unter sich zu classificiren, wobei freilich<br />

die Zahl und Abstufung <strong>der</strong> Olassen einigermassen <strong>der</strong> Willkür<br />

überlassen ist. Hier in Leipzig pflegt man gewöhnlich <strong>der</strong> Wun<strong>der</strong>lich'schen<br />

Classification zu folgen, welche Temperaturen bis 38°<br />

als hochnormal o<strong>der</strong> subfebril, von 38 — 38,5 als leichtfebril,<br />

von 38,5—39,5 als massig febril, bis 40,5 als ausgesprochen<br />

febril, über 39,5 Morgens und 40,5 Abends als hoch febril, endlich<br />

Temperaturen über 41 o<strong>der</strong> gar über 42° als hyperpyretische<br />

bezeichnet.<br />

Was nun den Verlauf einer fieberhaften Krankheit anlangt, so<br />

kann <strong>der</strong>selbe an sich, schon nach <strong>der</strong> Natur <strong>der</strong> betreffenden Krankheit,<br />

allerdings die grössten Verschiedenheiten darbieten; hinsichtlich<br />

des uns hier interessirenden Punktes, nämlich <strong>der</strong> Körpertemperatur.<br />

lassen sich indess durchgehends, wenigstens bei den acuten Krank-<br />

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