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Pathologie der Verdauung.

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514 <strong>Pathologie</strong> des Wärmehaushalts.<br />

Grund genug, dem Fieber ihre eingehendste Aufmerksamkeit zu widmen.<br />

Denn auf <strong>der</strong> einen Seite beeinflusst das Fieber in ausgesprochenstem<br />

Maasse den Verlauf und die Bedeutung <strong>der</strong> Krankheiten,<br />

<strong>der</strong> Art, dass es geradezu als eine Cardinalfrage am Krankenbett bezeichnet<br />

werden darf, ob die betreffende Krankheit fieberhaft ist o<strong>der</strong><br />

nicht, und jedenfalls giebt es keinen Vorgang, <strong>der</strong> in gleicher Häufig­<br />

keit und im gleichen Grade das ärztliche Handeln bestimmt, wie das<br />

Fieber. Je einschneiden<strong>der</strong> aber die praktische Bedeutung des Fiebers,<br />

desto weniger darf an<strong>der</strong>erseits die theoretische Wissenschaft sich <strong>der</strong><br />

Pflicht entziehen, die inneren Bedingungen des Processes nach allen<br />

Richtungen so weit möglich klar zu stellen. Nun ist freilich das<br />

Bild, unter dem uns das Fieber am Krankenbett entgegentritt, ein<br />

sehr mannichfaltiges und vielfach complicirtes, und es fehlt nicht<br />

an mehr o<strong>der</strong> weniger erheblichen Functionsstörungen in fast allen<br />

möglichen Organen. Nichtsdestoweniger haben wir gutes Recht, das<br />

Fieber an dieser Stelle, in <strong>der</strong> <strong>Pathologie</strong> des Wärmehaushalts, zu<br />

behandeln; denn nicht blos <strong>der</strong> constanteste, son<strong>der</strong>n auch <strong>der</strong> entscheidende<br />

und maassgebende Zug in dem Bilde des Fiebers, dasjenige,<br />

was überhaupt dem Fieber seinen Charakter verleiht, das ist<br />

die Erhöhung <strong>der</strong> Eigenwärme. Bei den bisher erörterten<br />

Störungen <strong>der</strong> Temperaturconstanz konnten wir unseren Ausgangs­<br />

punkt von den Bedingungen nehmen, von denen dieselbe abhängt,<br />

und so mancherlei Lücken in den Details des Causalzusammenhangs<br />

auch noch geblieben sind, so hatte es doch im Allgemeinen keine<br />

Schwierigkeit, aus den Aen<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Bedingungen die Abweichungen<br />

<strong>der</strong> Wärmebilanz direct abzuleiten. Von diesem Ziel sind wir beim<br />

Fieber noch weit entfernt. In unserer Ueberzeugung, dass auch die<br />

fieberhafte Steigerung <strong>der</strong> Körperwärme, bei <strong>der</strong> ja <strong>der</strong> Einfluss eines<br />

hochtemperirten äusseren Medium ausser Frage kommt, entwe<strong>der</strong> in<br />

einer über die Leistungsfähigkeit <strong>der</strong> regulatorischen Vorrichtungen<br />

des Organismus hinausgehenden Wärmeproduction, o<strong>der</strong> in Störungen<br />

dieser Regulationsmittel ihren Grund haben muss, in dieser Ueberzeugung<br />

werden wir uns selbstverständlich durch Nichts beirren lassen.<br />

Aber von dieser allgemeinen Ueberzeugung ist es noch ein langer Weg<br />

bis zur genauen Kenntniss aller <strong>der</strong> im Fieber an den Productions-,<br />

wie an den Abgabestätten ablaufenden Vorgänge, und erst wenn wir<br />

diese kennten, würden wir ja in <strong>der</strong> Lage sein, die Temperatursteigerung<br />

des Fiebers wirklich zu erklären. Bei dem gegenwärtigen Stande<br />

unseres Wissens sind wir noch darauf angewiesen, wie in so verschie-

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