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Pathologie der Verdauung.

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508 <strong>Pathologie</strong> des Wärmehaushalts.<br />

dazu fehlt es bislang an ausreichenden calorimetrischen Versuchen an<br />

ihnen. Nun hat allerdings Wood 34 bei den Hunden, denen er die hohe<br />

Markdurchschneidung gemacht hatte, auch auf calorimetrischem Wege<br />

eine, freilich nur massige Steigerung <strong>der</strong> Wärmeabgabe constatirt; dem<br />

steht indess gegenüber, dass die Stoffwechsel versuche Pflüg er's 40 direct<br />

gegen eine Steigerung <strong>der</strong> wärmebildenden Processe im Körper dieser<br />

Thiere sprechen. Denn er fand bei Kaninchen, denen er das Mark in<br />

<strong>der</strong> Höhe des 7. Halswirbels durchschnitten, nicht blos keine Zunahme,<br />

son<strong>der</strong>n sogar eine sehr starke Herabsetzung <strong>der</strong> O-Aufnahme<br />

und C02-Abgabe, ja zuweilen ein fast bis zur Hälfte des Normalwerthes<br />

herabgehendes Sinken des Stoffwechsels. Sollte es unter<br />

diesen Umständen nicht doch angezeigt sein, die Verlangsamung<br />

des Blutstroms und die Schwächung <strong>der</strong> Athmung bei den so<br />

schwer vorletzten Thieren mehr in den Vor<strong>der</strong>grund zu stellen und<br />

jedenfalls erheblich zu berücksichtigen? Durch beides wird die Wärmeabgabe<br />

Seitens <strong>der</strong> Haut und Lungen verringert, und damit ein<br />

Moment gegeben, welches wohl geeignet ist, selbst ohne gleichzeitige<br />

Steigerung <strong>der</strong> Wärmeproduction die Körpertemperatur zu erhöhen.<br />

Dies ist, so viel ich urtheilen kann, <strong>der</strong> Standpunkt, auf dem<br />

die interessante Controverse sich gegenwärtig befindet, ein Standpunkt,<br />

von dem man allerdings nicht sagen kann, dass er ein beson<strong>der</strong>s befriedigen<strong>der</strong><br />

sei. Wenn aber bei einem, doch relativ einfachen Experiment,<br />

das jedenfalls eine präcise Fragestellung ermöglicht, noch soviel<br />

Unsicherheit und Zweifel übrig bleiben, so wird es Sie nicht überraschen,<br />

dass wir bis heute nicht in <strong>der</strong> Lage sind, gewisse excessive<br />

Temperatursteigerungen, die in Krankheiten des Nervensystems zur<br />

Beobachtung gelangen, in befriedigen<strong>der</strong> Weise zu erklären. Wun<strong>der</strong>lich<br />

41 hat in Deutschland zuerst die Aufmerksamkeit darauf gelenkt,<br />

dass bei den verschiedenartigsten Krankheiten des Centralnervensystems<br />

gegen das Lebensende allmälig o<strong>der</strong> rasch die Körperwärme sehr beträchtlich,<br />

bis zu Werthen von 42° und mehr, ja selbst 43 und 44°,<br />

ansteigen könne, und hat dieser Temperatursteigerung den Namen <strong>der</strong><br />

agonalen o<strong>der</strong> präagonalen gegeben; seitdem sind seine Angaben<br />

allseitig bestätigt worden. Von den Krankheiten, bei denen diese<br />

Agoniesteigerung vorkommt, verlaufen einige mit Krämpfen, wie Tetanus<br />

und Epilepsie, bei an<strong>der</strong>en aber können Convulsionen o<strong>der</strong><br />

Muskelzuckungen vollständig fehlen, wie bei hysterischer Paraplegie<br />

o<strong>der</strong> tuberkulöser Meningitis; in manchen Fällen sind es fieberhafte<br />

Affectionen, bei denen dann die bisherige massig febrile Temperatur

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