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Pathologie der Verdauung.

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506 <strong>Pathologie</strong> des Wärmehaushalts.<br />

<strong>der</strong> Regel die Körperwärme erniedrige, dagegen sah er zwar nicht bei<br />

Kaninchen, wohl aber bei Hunden, nach <strong>der</strong> Trennung des verlängerten<br />

Markes von <strong>der</strong> Brücke in Uebereinstimmung mit Tscheschichin die<br />

Eigenwärme erheblich ansteigen. Des Weiteren konnte auch Heiden­<br />

hain 35 die Angaben von Tscheschichin zuweilen bestätigen, überzeugte<br />

sich indess, dass es einer Abtrennung des Pons von <strong>der</strong> Me­<br />

dulla nicht bedürfe, son<strong>der</strong>n dass eine einfache Stich Verletzung durch<br />

eine schmale lanzettförmige Nadel in <strong>der</strong> Gegend des hinteren Brücken-<br />

und des vor<strong>der</strong>en Randes <strong>der</strong> Oblongata genügt, um die Körperwärme<br />

um mehrere Grade in die Höhe zu treiben. Zu ähnlichen Ergebnissen<br />

ist auch Schreiber 33 gelangt. Indess sind alle diese Versuche nicht<br />

ohne Wi<strong>der</strong>spruch geblieben. We<strong>der</strong> Rosenthal 1 noch Lewizky 37<br />

haben jemals nach Rückenmarkdurchschneidung etwas an<strong>der</strong>es als<br />

Temperaturerniedrigung gefunden, und auch Riegel 38 und Schroff 39<br />

haben bei <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>holung <strong>der</strong> soeben geschil<strong>der</strong>ten Versuche die<br />

Körperwärme nicht in <strong>der</strong> angegebenen Weise in die Höhe gehen sehen.<br />

Doch kann aus diesem Wi<strong>der</strong>spruch füglich nicht mehr gefolgert wer­<br />

den, als dass wir noch nicht alle Bedingungen zu übersehen vermögen,<br />

welche bei <strong>der</strong> Temperaturerhöhung nach Verletzungen des Centralnervensystems<br />

concurriren, und jedenfalls ist es mit dem Thatsächlichen<br />

noch besser bestellt, als mit seiner Erklärung.<br />

Ist die Temperatursteigerung, so lautet die erste Frage, die Folge<br />

<strong>der</strong> Abtrennung gewisser Nervenbahnen von ihren Centren, o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Erregung <strong>der</strong> Nervenbahnen? ist sie, mit an<strong>der</strong>en Worten, ein Lähmungs-<br />

o<strong>der</strong> ein Reizungseffect? Tscheschichin, auch Wood,<br />

sowie Naunyn und Quincke plädiren für die erste, Heidenhain<br />

für die zweite Alternative, und wenn man die Geringfügigkeit <strong>der</strong><br />

Stichverletzung und des Ferneren erwägt, dass die Temperaturerhöhung<br />

nach dem Stich bald wie<strong>der</strong> vorübergehen, durch einen zweiten Stich<br />

aber von Neuem hervorgerufen werden kann, so hat die Heidentmin'sehe<br />

Deutung entschieden viel Bestechendes. Auch tritt in den<br />

Naunyn-Quincke'schen Versuchen die Temperaturzunahme niemals<br />

so spät ein, dass die Annahme einer Reizwirkung ausgeschlossen wäre.<br />

An<strong>der</strong>erseits kann noch viel weniger bestritten werden, dass die Quetschung<br />

des Halsmarks und die Durchtrennung <strong>der</strong> Verbindung zwischen<br />

Pons und Oblongata eine Lähmung aller möglichen Nervenbahnen in-<br />

volvirt, und dass deshalb die mehrgenannten Autoren zu ihrer Auffassung<br />

vollständig berechtigt sind. Und selbst die Möglichkeit, dass<br />

sowohl die Lähmung, als auch die Reizung gewisser Nervenbahnen

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