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Pathologie der Verdauung.

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36 Paihologie <strong>der</strong> <strong>Verdauung</strong>.<br />

<strong>der</strong> Gestalt und Beschaffenheit des Magens sich daraus entwickelt,<br />

nämlich eine Gastrectasie.<br />

Von einer Gastrectasie spricht man bekanntlich dann, wenn<br />

die Ausdehnung des Magens erheblich über die Norm hinausgeht. Da<br />

nun die Grösse des Magens einerseits individuellen Schwankungen<br />

unterliegt, an<strong>der</strong>erseits das Organ in ausgezeichnetem Masse dehnbar<br />

ist und deshalb zeitweilig sehr verschiedenes Volumen darbietet, so<br />

lassen sich begreiflich absolute Werthe nicht aufstellen, von welcher<br />

Ausdehnung an man einen Magen als ectatisch o<strong>der</strong> dilatirt anzusehen<br />

habe: es kann eben ein Magen sehr voluminös sein, ohne deshalb<br />

erweitert im pathologischen Sinne zu sein. Dazu ist man vielmehr<br />

erst dann berechtigt, wenn ein Magen absolut nicht mehr im<br />

Stande ist, sich seines Inhalts auf physiologi sehe Weise zu<br />

entledigen. Sie sehen, die Gastrectasie ist hiernach viel weniger<br />

die Bezeichnung eines anatomischen Zustandes, als einer functionellen<br />

Störung; sie involvirt das Vorhandensein eines dauernden Missverhältnisses<br />

zwischen den, allgemein gesagt, austreibenden<br />

Kräften des Magens und <strong>der</strong> Aufgabe, welche diesen gestellt<br />

ist. Unter welchen Umständen ein solches Missverhältniss<br />

sich ausbildet, das bedarf keiner näheren Auseinan<strong>der</strong>setzung. Denn<br />

Sie wissen ja, dass die austreibenden, entleerenden Kräfte des Magens<br />

Nichts sind, als die peristaltischen Contractionen <strong>der</strong> Muskulatur, <strong>der</strong>en<br />

Antheil sowohl an <strong>der</strong> Resorption, als auch am Transport des Magen­<br />

inhalts ins Duodenum wir eingehend gewürdigt haben, und Sie wissen<br />

nicht min<strong>der</strong>, dass die Aufgabe darin besteht, den Mageninhalt, soweit<br />

er nicht resorbirt worden, in den Darm zu entleeren unter Ueberwindung<br />

<strong>der</strong> etwaigen entgegenstehenden Hin<strong>der</strong>nisse. Soll nun zwischen<br />

beiden ein Missverhältniss entstehen, so muss entwe<strong>der</strong> die Aufgabe<br />

übermässig gross werden — das ist <strong>der</strong> Fall, wenn abnorme Wi<strong>der</strong>stände<br />

sich am Eingang in den Darm entgegenstellen, d. h. bei einer<br />

Stenose des Pylorus o<strong>der</strong> Compression des Anfangtheils vom Duodenum,<br />

und wenn die Anfüllung des Magens mit lngesten eine übergrosse<br />

— o<strong>der</strong> die austreibenden Kräfte müssen abnorm gering sein,<br />

was augenscheinlich identisch ist mit herabgesetzter Leistungsfähigkeit<br />

<strong>der</strong> Muskulatur, mit Muskelschwäche; o<strong>der</strong> endlich es trifft beides zusammen.<br />

Auf letzteres, das Zusammentreffen bei<strong>der</strong> Momente, möchte<br />

ich gerade für die Gastrectasie beson<strong>der</strong>es Gewicht legen, und zwar<br />

deshalb, weil sowohl bei abnormen Wi<strong>der</strong>ständen in <strong>der</strong> Pförtnergegend,<br />

als auch bei sehr häufig wie<strong>der</strong>holten Ueberladungen des Magens

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