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Pathologie der Verdauung.

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Wärmeregulation. 501<br />

den, das ist das wirksamste Mittel, welches <strong>der</strong> Organismus zur constanten<br />

Erhaltung seiner Eigenwärme besitzt. Daneben spielt die<br />

Action <strong>der</strong> Schweissdrüsen erst eine secundäre Rolle, und kann hier<br />

um so mehr von uns vernachlässigt werden, als in <strong>der</strong> Regel, bei<br />

normaler Erregbarkeit <strong>der</strong> Schweisscentren, die Schweisssecretion mit<br />

<strong>der</strong> congestiven Gefässhyperämie, die Secretionspausen dagegen mit<br />

<strong>der</strong> Anämie zusammentreffen, Beides mithin im gleichem Sinne wirkt.<br />

Sollen demnach die Aen<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Circulation <strong>der</strong> Hautgefässe<br />

wirklich <strong>der</strong> Wärmeconstanz zu Gute kommen, so darf die rechtzeitige<br />

Verengerung <strong>der</strong>selben ebensowenig erschwert o<strong>der</strong> behin<strong>der</strong>t sein, als<br />

die rechtzeitige Erweiterung, und wenn nun durch irgend welche Momente<br />

<strong>der</strong> Tonus <strong>der</strong> Hautarterien dauernd und in abnormer Weise<br />

herabgesetzt ist, so ist damit augenscheinlich dem Organismus sein<br />

bestes Hülfsmittel entzogen, um auch unter ungünstigen Verhältnissen<br />

sich vor Abkühlung zu schützen. Ungünstig ist aber in diesem Sinne<br />

schon <strong>der</strong> Zustand, unter dem wir gewöhnlich leben, d. h. die Existenz<br />

bei Zimmerwärme, resp. in den durchschnittlichen Temperaturen<br />

unserer gemässigten Zone mit Ausnahme allenfalls <strong>der</strong> Tage des<br />

Hochsommers — von <strong>der</strong> Winterluft ganz zu geschweigen. Die Ursachen<br />

pathologischer Congestionshyperämien in einem Gefässgebiet<br />

sind Ihnen aus unserer Erörterung <strong>der</strong> localen Kreislaufsstörungen<br />

bekannt, und an<strong>der</strong>e, als die damals aufgeführten, kommen auch für<br />

die Haut nicht in Betracht, Es giebt mehr o<strong>der</strong> weniger ausgebreitete<br />

Hauthyperämien auf nervöser Basis, z. B. als Begleiterscheinung<br />

von Neurosen, und zwar sowohl solche, welche durch Erregung<br />

von Hemmungsnerven, als auch solche, welche durch Lähmung von<br />

Vasomotoren bedingt sind. Die physiologische Analogie <strong>der</strong> ersteren<br />

ist die Erweiterung <strong>der</strong> Hautgefässe auf Reizung sensibler Nerven o<strong>der</strong><br />

während <strong>der</strong> Erstickung, die <strong>der</strong> zweiten die Hyperämie <strong>der</strong> Ohrgefässe<br />

nach Durchschneidung des Halssympathicus beim Kaninchen.<br />

Dass auf die Reizung sensibler Nerven, resp. während <strong>der</strong> Erstickung,<br />

in <strong>der</strong> That die Bluttemperatur um ein Geringes heruntergeht, wissen<br />

wir seit Heidenhain's 25 bekannten Versuchen, und in Don<strong>der</strong>s'<br />

Laboratorium 26 ist schon vor langer Zeit gezeigt worden, dass nach<br />

doppelseitiger Section des Halssympathicus die Körperwärme eines<br />

Kaninchens zeitweise um 2 ° sinken kann, um erst wie<strong>der</strong> den Normalstand<br />

zu erreichen, wenn die Erweiterung <strong>der</strong> Ohrgefässe rückgängig<br />

geworden. Ob auch bei Menschen mit <strong>der</strong>artigen Angioneurosen sub­<br />

normale Temperaturen gemessen sind, ist mir nicht bekannt, doch

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