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Pathologie der Verdauung.

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Magen.<br />

culi, von <strong>der</strong> Kühne 17 festgestellt hat, dass sie an <strong>der</strong> von Gas­<br />

entwickelung begleiteten Gährung nicht betheiligt ist.<br />

Es würde nun ein schwerer Irrthum sein, wollte man in dieser<br />

abnormen Säurebildung eine Art von Regulation sehen, durch die dem<br />

so wesentlich bestimmenden Uebelstande <strong>der</strong> fehlerhaften Reaction bei<br />

den Magenfehlern abgeholfen würde. Denn während es für eine wirk­<br />

same Magenverdauung von den auf diese Weise entstandenen orga­<br />

nischen Säuren — Milchsäure, Essigsäure, Buttersäure etc. — um<br />

Vieles grösserer Quantitäten, als von Salzsäure, bedarf, ist in Wirklichkeit<br />

die producirte Menge <strong>der</strong>selben selbst in sehr hochgradigen Fällen<br />

nur gering. Das ist auch nicht an<strong>der</strong>s, wenn die Kranken über das<br />

heftigste saure Aufstossen und intensiv sauren Geschmack klagen;<br />

hierzu genügen ganz winzige Mengen von freier Säure, und ebenso kann<br />

<strong>der</strong> Mageninhalt resp. das von Dyspeptischen Erbrochene einen stechend<br />

sauren Geruch haben, ohne dass doch die wirklich darin vorhandene<br />

Menge von freier Säure selbst nur so gross ist, um Lacmuspapier in­<br />

tensiv zu röthen. Können diese Gährungsproducte deshalb für die<br />

Magenverdauung von keinerlei Nutzen sein, so erwächst im Gegentheil<br />

aus diesen Processen nur noch neuer Nachtheil. Denn durch die<br />

massenhaft sich entwickelnden Gase wird <strong>der</strong> Magen übermässig und<br />

beson<strong>der</strong>s dauernd gedehnt, und wenn <strong>der</strong>selbe schon vorher nicht im<br />

Stande war, die ihm gestellte Aufgabe vollständig zu erfüllen, so entsteht<br />

jetzt vollends eine, wie Rosenbach es ganz passend bezeichnet,<br />

ausgesprochene Insufficienz 18 Dass es vorzugsweise die Leistungs­<br />

fähigkeit <strong>der</strong> Magenmuskulatur ist, welche unter dem Einfluss <strong>der</strong> an­<br />

dauernden Dehnung leidet, brauche ich Ihnen nach allem Früheren gewiss<br />

nicht erst zu wie<strong>der</strong>holen, und ebenso wenig bedarf es des<br />

Hinweises, welch unheilvoller Circulus vitiosus sich damit für die<br />

Magenverdauung <strong>der</strong> Dyspeptischen eröffnet,<br />

Verschlimmert wird dieser Circulus vitiosus noch dadurch, dass<br />

die Producte <strong>der</strong> abnormen Gährungen im Magen selbst als Entzün­<br />

dungserreger wirken und so eine Gastritis erzeugen können, falls sie<br />

nicht schon vorhanden, resp. dieselbe steigern. Hiernach wird es<br />

Ihnen nicht auffallen, dass solche Zustände in <strong>der</strong> Regel sehr hart­<br />

näckig zu sein pflegen, ja ohne eine wirklich rationelle Therapie kaum<br />

je zur Norm zurückkehren. Vielmehr ist es nichts Seltenes, dass die<br />

Magenverdauung <strong>der</strong> Dyspeptischen successive immer schwerer, immer<br />

ungenügen<strong>der</strong> wird, und dass schliesslich eine grobe Verän<strong>der</strong>ung in<br />

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