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Pathologie der Verdauung.

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Wärmeregulation. 493<br />

Zwischenraum mit Wasser gefüllt ist, welches seinerseits durch regulirte<br />

Gas- o<strong>der</strong> Spiritusflammen auf die beabsichtigte Temperatur gebracht<br />

wird; auch macht es bei unsern gewöhnlichen Versuchsthieren,<br />

als Kaninchen, Hunden und Meerschweinchen, mit ihren so mangelhaft<br />

ausgebildeten und functionirenden Schweissdrüsen nicht viel aus, ob<br />

die erwärmte Luft des Kastens trocken o<strong>der</strong> zugleich mit Feuchtigkeit<br />

gesättigt ist. Bei frei sitzenden ungefesselten Kaninchen überzeugte<br />

sich nun Rosenthal, dass dieselben in Luft von 11—32° ihre Eigenwärme<br />

unverän<strong>der</strong>t zu erhalten vermögen, dass letztere dagen steigt,<br />

sobald die Temperatur des Kastens 32 ° übertrifft. Und zwar erhebt<br />

sich die Eigenwärme bis auf 41—42°, wenn die Luft des Kastens bis<br />

36° erwärmt wird; bei diesen Werthen tritt wie<strong>der</strong> ein Gleichgewichtszustand<br />

ein, in dem die Thiere sehr lange verharren können.<br />

Ganz übereinstimmende Erfahrungen sind in meinen Institut an Meer­<br />

schweinchen gemacht worden, <strong>der</strong>en Temperatur in einer Luft von 36<br />

bis 37° auf 41 — 42° stieg und Tage lang auf dieser Höhe sich erhielt<br />

10 . Nach einer kurzdauernden Periode grosser Unruhe liegen dann<br />

die Thiere, um <strong>der</strong> Umgebung eine möglichst grosse Oberfläche darzubieten,<br />

mit weitausgespreizten Beinen platt auf dem Bauche, die<br />

Respiration ist sehr beschleunigt und oberflächlich, <strong>der</strong> Herzschlag<br />

kaum zu zählen, die Haut fühlt sich überall sehr heiss an und wo<br />

man die Gefässe direct wahrnehmen kann, wie z. B. an den Ohren,<br />

da präsentiren sie sich in hohem Grade erweitert. Alle diese Erscheinungen<br />

werden noch viel auffallen<strong>der</strong>, wenn die Kastentemperatur<br />

über die bezeichneten Werthe hinaus bis gegen 40° gesteigert wird.<br />

Mit dem Ansteigen <strong>der</strong> Kastentemperatur geht rasch auch die Eigenwärme<br />

des Thieres in die Höhe, und wenn dieselbe, bei c. 40 ° Luftwärme,<br />

44—45 ° erreicht hat, so sind die Athemzüge enorm beschleunigt,<br />

<strong>der</strong> Puls unzählbar, beinahe flatterhaft, die Pupillen erweitert,<br />

alle Hautgefässe enorm dilatirt und das Thier liegt mit völlig erschlafften<br />

Muskeln fast paralytisch da. Jetzt aber ist die höchste<br />

Vorsicht von Nöthen. Denn bei längerem Verweilen in so heisser<br />

Luft tritt äusserst leicht <strong>der</strong> Tod ein, dem öfters, beson<strong>der</strong>s wenn die<br />

Erhitzung rasch geschehen, mehr o<strong>der</strong> weniger verbreitete Muskel­<br />

zuckungen und Krämpfe vorangehen. Wird vollends die Temperatur<br />

noch mehr in die Höhe getrieben, so ist <strong>der</strong> Tod unvermeidlich. Denn<br />

es ist ein allgemeines Gesetz, dass das thierische Leben mit Temperaturen<br />

die eine gewisse Höhe überschreiten, sich nicht verträgt. Beim<br />

Warmblüter liegt die Grenze c, 5—6 U über seiner mittleren Wärme im

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