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Pathologie der Verdauung.

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Wärmeregulation. 489<br />

bei einem angestrengt arbeitenden Menschen in Folge starker Wasserverdunstung<br />

ein Sinken <strong>der</strong> Körpertemperatur eintreten sehen.<br />

Weit unvollkommener erweisen sich dagegen die regulatorischen<br />

Vorrichtungen gegenüber Bedingungen, welche die Wärmeabgabe<br />

sehr erheblich beeinflussen. Wenn, wie Sie soeben gehört, <strong>der</strong> unbekleidete<br />

Mensch nur in einer Temperatur, die mindestens 27° C. beträgt,<br />

durch seine natürlichen Regulationsmittel seine Eigenwärme zu<br />

behaupten vermag, wenn er demzufolge bei nie<strong>der</strong>er Aussentemperatur<br />

nur durch geeignete Kleidung und Behausung, sowie durch entsprechend<br />

reichliche Nahrungsaufnahme und lebhafte Muskelbewegung seine Ab­<br />

kühlung verhütet, nun, so ist es ohne Weiteres klar, dass ein unzureichend<br />

genährter und dünnbekleideter Mensch, <strong>der</strong> bei starker Winter­<br />

kälte im Freien ermüdet liegen bleibt o<strong>der</strong> einschläft, <strong>der</strong> Gefahr des<br />

Erfrierens in höchstem Grade ausgesetzt ist. Natürlich wird die<br />

Abkühlung um so rascher vor sich gehen, je weiter die Hautgefässe<br />

und je grösser deshalb die Differenz zwischen <strong>der</strong> Temperatur <strong>der</strong><br />

Haut und <strong>der</strong> umgebenden Atmosphäre, resp. dem Erdboden ist, und<br />

es ist hierin schon einer <strong>der</strong> Gründe zu suchen, weshalb z. B. Be­<br />

trunkene, die freilich auch ihre Glie<strong>der</strong> nur sehr mangelhaft zu gebrauchen<br />

verstehen, in kalter Umgebung so rasch abkühlen 13 . Aber<br />

die Hautarterien können sehr eng und die ganze Körperoberfläche in<br />

höchstem Grade blutleer sein, so kann doch bei den ja oft weit<br />

unter 0° betragenden Lufttemperaturen des Winters die Wärmeabgabe<br />

Seitens <strong>der</strong> Haut und Lungen niemals, so lange <strong>der</strong> Mensch lebt,<br />

aufhören, recht beträchtlich zu sein, und die Temperatur des Körpers<br />

wird deshalb, wenn auch langsamer, so doch nicht min<strong>der</strong> sicher<br />

heruntergehen. Was dann geschieht und wie <strong>der</strong> Organismus auf die<br />

Erniedrigung <strong>der</strong> Eigenwärme reagirt, hat man begreiflicher Weise<br />

beim Menschen nicht eingehend beobachtet, doch bietet dazu <strong>der</strong><br />

Thierversuch bequeme Gelegenheit u . Zu dem Ende braucht man<br />

ein Kaninchen o<strong>der</strong> einen kleinen Hund nur eine Weile lang in<br />

Wasser von ungefähr 0° bis zum Halse einzutauchen, o<strong>der</strong> sie in einen<br />

engen, rings von einer Kältemischung umgebenen Behälter zu setzen,<br />

in dem sie keine Bewegungen zu machen im Stande sind, so geht<br />

allmälig ihre Temperatur herunter, und zwar um so tiefer, je länger<br />

sie in dem kalten Medium verweilt haben. Nimmt man das Thier<br />

heraus, nachdem seine Rectumtemperatur bis auf 18—20° heruntergegangen,<br />

so ist dasselbe unfähig, sich auf den Beinen zu erhalten,<br />

und liegt bewegungslos auf <strong>der</strong> Seite; die Zahl <strong>der</strong> Herzcontractionen

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