28.10.2013 Aufrufe

Pathologie der Verdauung.

Pathologie der Verdauung.

Pathologie der Verdauung.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

486 <strong>Pathologie</strong> des Wärmehaushalts.<br />

ihm und seinen Schülern angewandten Untersuchungsmethoden ge­<br />

eignet gewesen seien, seinen Anschauungen ein überzeugendes Gewicht<br />

zu verleihen. So hat es geschehen können, dass die von Senator,<br />

Winternitz u. A. 6 gegen Liebermeister erhobenen Einwürfe ge­<br />

raume Zeit sogar die regulatorische Productionszunahme in hohem<br />

Grade discreditirt haben, bis in den letzten Jahren eine Reihe nach<br />

je<strong>der</strong> Richtung exacter Arbeiten des Pflüger sehen 7 und des Voitschen<br />

8 Laboratorium die Frage positiv entschieden haben. Gegenwärtig<br />

darf es als vollkommen feststehend angesehen werden, dass<br />

bei nie<strong>der</strong>er Temperatur <strong>der</strong> Umgebung die oxydativen Pro­<br />

cesse im Körper des Menschen, wie <strong>der</strong> warmblütigen Thiere<br />

eine erhebliche Steigerung erfahren — so lange wenigstens<br />

ihre Eigenwärme durch die Aussentemperatur nicht leidet. Sowohl<br />

die Thiere, an denen die einschlägigen Experimente angestellt worden<br />

— Meerschweinchen bei Pflüger, Katzen bei Voit —, als auch ein<br />

im Münchener Respirationsapparat geprüfter Mensch zeigten in kalter<br />

Umgebung eine Steigerung <strong>der</strong> Sauerstoffaufnahme und <strong>der</strong> Kohlensäureabgabe,<br />

die ziemlich genau <strong>der</strong> Erniedrigung <strong>der</strong> Aussentempera­<br />

tur proportional war; dabei geschahen keine willkürlichen Bewegungen,<br />

ja die Versuchsobjecte verhielten sich so durchaus ruhig, dass man<br />

ihnen überhaupt nichts Auffallendes anmerken konnte. In welchem<br />

Organ o<strong>der</strong> Gewebe diese Mehrzersetzung erfolgt, ist bislang nicht<br />

mit Sicherheit festgestellt; doch spricht sehr Vieles dafür, dass es<br />

sich dabei um gewisse Vorgänge in den Muskeln handelt, welche<br />

reflectorisch von den temperaturempfindenden Nerven <strong>der</strong> Haut angeregt<br />

werden, und die zwar nicht bis zu einer Aen<strong>der</strong>ung in <strong>der</strong> Gestalt<br />

des Muskels führen, wohl aber eine Art Spannung in ihm<br />

bewirken.<br />

Hiernach kann es nur noch fraglich sein, welche quantitative<br />

Bedeutung dieser regulatorischen, von unserem Willen unabhängigen<br />

Erhöhung <strong>der</strong> Wärmeproduction für die Erhallung unserer Eigenwärme<br />

zukommt. In dieser Beziehung gehen die Urtheile <strong>der</strong> competenten<br />

Autoren auseinan<strong>der</strong>. Pflüger ist geneigt, dieser Einrichtung einen<br />

sehr grossen Werth zuzuerkennen, während Voit <strong>der</strong> Meinung ist, dass<br />

dieselbe neben den an<strong>der</strong>en Hülfsmitteln nicht wesentlich in Betracht<br />

komme. Möglich übrigens, dass bei den in Freiheit lebenden Thieren<br />

dieser Regulationsmodus eine grössere Rolle spielt, als bei den gezähmten<br />

und verzärtelten Hausthieren — obschon <strong>der</strong> dichtere Pelz<br />

und das reichlichere Fettpolster, mit dem die wilden Thiere in <strong>der</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!