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Pathologie der Verdauung.

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484 <strong>Pathologie</strong> des Wärmehaushalts.<br />

einer Erweiterung <strong>der</strong> Hautarterien, und gerade von diesen<br />

konnte ich Ihnen früher mittheilen, dass sie sich sogar gegen ver­<br />

stärkten Blutandrang verengern, sofern nicht gleichzeitig durch Läh­<br />

mung <strong>der</strong> Constrictoren o<strong>der</strong> Erregung <strong>der</strong> Dilatatoren <strong>der</strong> Contrac-<br />

tionszustand <strong>der</strong> Ringmuskulatur herabgesetzt wird. Die Raschheit<br />

und Sicherheit, mit <strong>der</strong> die stärkere Füllung <strong>der</strong> Hautgefässe eines<br />

arbeitenden Menschen eintritt, macht es deshalb von vornherein<br />

wahrscheinlich, dass es nervöse Einflüsse sind, durch welche jene<br />

bewerkstelligt wird; damit erwächst aber die Aufgabe, das Moment<br />

aufzudecken, mittelst dessen bei erhöhter Wärmeproduction die Vaso-<br />

constrictoren <strong>der</strong> Haut ausser Thätigkeit gesetzt, o<strong>der</strong>, was wohl nach<br />

den Heidenhain-Ostroumoff'schen Nachweisen das Plausiblere<br />

ist, ihre Dilatatoren erregt werden. Dieser Aufgabe ist neuerdings<br />

A. Fränkel 2 näher getreten, indem er in <strong>der</strong> Steigerung <strong>der</strong> Kohlen-<br />

säureproduction, welche ja sowohl die Nahrungsaufnahme als auch<br />

die Muskelarbeit begleitet, den Umstand zu finden geglaubt hat,<br />

welcher die Hemmungsnerven <strong>der</strong> Hautgefässe in Erregung versetzt.<br />

So wohl es ihm aber bei einigen Hunden glückte, die Temperatur<br />

ihrer Extremitätenhaut durch Einathmungen von kohlensäurehaltigen<br />

Gasgemischen in die Höhe zu treiben, so war dies Ergebniss doch<br />

keineswegs ein constantes, und wenn auch <strong>der</strong> Verfasser mit gutem<br />

Recht auf mehrere Umstände hinweist, welche bei dieser Versuchsan­<br />

ordnung das Resultat ungünstig beeinflussen können, so scheint mir<br />

doch durch die Franker sehe Arbeit, so viel an sich ihr Gedanken­<br />

gang für sich haben mag, die ganze Frage noch nicht endgültig entschieden.<br />

Ist hiernach über den Mechanismus vielleicht das letzte<br />

Wort noch nicht gesprochen, so steht doch die Thatsache über allen<br />

Zweifel fest, und wie viel damit für die Wärmeregulation gewonnen<br />

ist, liegt auf <strong>der</strong> Hand. Denn nun nimmt <strong>der</strong> Wärmeverlust nicht<br />

blos um dasjenige Quantum zu, welches <strong>der</strong> durch die allgemeine<br />

Steigerung <strong>der</strong> Wärmeproduction bedingten Erwärmung <strong>der</strong> Haut entspricht,<br />

son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> reichliche Strom des aus dem Innern kommenden<br />

heissen Blutes erhöht in viel stärkerem Maasse die Temperatur <strong>der</strong><br />

Haut und damit die Wärmeabgabe an das umgebende Medium. Noch<br />

einfacher ist <strong>der</strong> Modus, durch welchen die Zunahme <strong>der</strong> Wärmeproduction<br />

die Schweisssecretion herbeiführt; denn die Arbeiten<br />

Luchsinger's 3 haben uns darüber belehrt, dass die Steigerung <strong>der</strong><br />

Blutwärme ein directer Reiz für das Centrum <strong>der</strong> Schweissnerven ist.

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