28.10.2013 Aufrufe

Pathologie der Verdauung.

Pathologie der Verdauung.

Pathologie der Verdauung.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

482 <strong>Pathologie</strong> des Wärmehaushalts.<br />

Störungen kennen gelernt. Die Bedingungen, von denen diese Con­<br />

stanz <strong>der</strong> Eigenwärme abhängt, sind Ihnen wohlbekannt. Denn Sie<br />

wissen, dass durch die im Körper ablaufenden chemischen Processe<br />

continuirlich Wärme producirt wird, und zwar durchschnittlich so<br />

viel, dass sie ausreichen würde, um den Körper in einer halben Stunde<br />

fast um 1 °, mithin binnen 24 Stunden bis zu <strong>der</strong> mit dem Leben un­<br />

verträglichen Höhe von 48° zu erwärmen. Dass dies nicht geschieht,<br />

wird ermöglicht durch den ebenso continuirlichen Wärmeverlust,<br />

welchen <strong>der</strong> Organismus erleidet, und eben das Gleichgewicht zwischen<br />

Wärmeproduction und Wärmeabgabe ist es, wodurch die Körpertemperatur<br />

auf nahezu unverän<strong>der</strong>ter Höhe erhalten wird. Auch das<br />

brauche ich Ihnen nicht erst zu sagen, dass Production und Abgabe<br />

<strong>der</strong> Wärme nicht gleichmässig über den Körper vertheilt sind. Vielmehr<br />

darf man eine Anzahl Organe — vornehmlich die Muskeln und<br />

die Drüsen — direct als die wesentlichen Productionsherde bezeichnen,<br />

während die Hauptstätte <strong>der</strong> Wärmeabgabe die Körperoberfläche bildet,<br />

neben <strong>der</strong> eigentlich nur noch die Lungen vermöge des daselbst verdunstenden<br />

Wassers und <strong>der</strong> Erwärmung <strong>der</strong> inspirirten Luft in Betracht<br />

kommen; denn was <strong>der</strong> Körper mit den Auswurfsstoffen an<br />

Wärme verliert, ist so geringfügig, dass es gegenüber jenen Ausgaben<br />

völlig in den Hintergrund tritt. Bei so hochgradigen und prägnanten<br />

Ungleichmässigkeiten Seitens <strong>der</strong> verschiedenen Theile des Körpers<br />

würde es offenbar unstatthaft sein, von einer bestimmten Körperwärme<br />

zu sprechen, wenn nicht einestheils die Leitung <strong>der</strong> Wärme von Organ<br />

zu Organ und Gewebe zu Gewebe, in weit höherem Maasse aber<br />

noch das circulirende Blut dafür sorgte, jene Differenzen auszugleichen.<br />

Indem das den Productionsherden entströmende Blut sich mit dem<br />

mischt, welches von <strong>der</strong> Haut nach innen zurückkehrt, nimmt es eine<br />

gewisse, gleichmässige Wärme an, und da das in dieser Weise temperirte<br />

Blut nun in unzählbaren feinsten und dichtgedrängten Kanälen<br />

die gesammten Regionen des Körpers durchströmt, so wird die Blutwärme<br />

zur Körperwärme. Trotzdem kann natürlich davon nicht die<br />

Rede sein, dass alle Theile unseres Körpers eine constante Wärme<br />

von ca. 37 ° haben. In Wirklichkeit trifft das nur für den inneren<br />

Kern zu, <strong>der</strong> freilich die höchst überwiegende Hauptmasse des Kör­<br />

pers ausmacht, während die Körperoberfläche, an <strong>der</strong> ja die continuirliche<br />

Abkühlung geschieht, sehr ungleich, immer aber niedriger<br />

temperirt ist, als <strong>der</strong> Kern; und zwischen beiden giebt es eine<br />

Zwischenzone, in welcher man die allmäligen Uebergänge von <strong>der</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!