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Pathologie der Verdauung.

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<strong>Pathologie</strong> des Harnapparats.<br />

blieb, wie bei einem gesunden und normalen Hund — obwohl <strong>der</strong><br />

arterielle Blutdruck sich stundenlang in den höchsten, überhaupt zur<br />

Beobachtung gelangenden Normalwerthen hielt. Es ist eben, wie ich<br />

Ihnen mehrmals hervorgehoben, nicht richtig, dass hydrämisches Blut<br />

leichter durch gesunde Gefässe transsudirt, als solches von normaler<br />

Zusammensetzung, und darin macht es auch keinen Unterschied aus,<br />

ob <strong>der</strong> Arteriendruck hoch o<strong>der</strong> niedrig ist. Vollends haben wir gar<br />

keine Veranlassung, die Traube'sche Anschauung hinsichtlich <strong>der</strong> Be­<br />

theiligung des Gross- o<strong>der</strong> Mittelhirns auf ihre Richtigkeit zu prüfen,<br />

und zwar schon deswegen nicht, weil auch die thatsächliche Basis<br />

<strong>der</strong>selben keineswegs so sicher steht, wie <strong>der</strong> Urheber dieser Theorie<br />

gemeint hat. Denn es ist allerdings ganz richtig, dass man mitunter<br />

das Hirn von Menschen, die im urämischen Anfall erlegen sind,<br />

feuchter findet, als gewöhnlich, aber wir brauchen über die Ursachen<br />

und den Entstehungsmechanismus dieses Hirnödems nicht erst zu<br />

discutiren — weil dasselbe bei den urämischen Individuen<br />

durchaus nicht constant ist. Vielmehr kann ich Sie aufs Positivste<br />

versichern, dass ich in den zwei Decennien, die seit <strong>der</strong> betreffenden<br />

Traube'sehen Publikation verflossen sind, so manches Hirn<br />

von Urämischen untersucht habe, das im Feuchtigkeitsgehalt von normalen<br />

sich nicht im Geringsten unterschied. Somit kann das Hirnödem,<br />

selbst, wenn es bereits intra vitam bestanden — worüber bekanntlich<br />

<strong>der</strong> Sectionsbefund keinen zweifellosen Aufschluss giebt —,<br />

höchstens eine Begleiterscheinung, aber nicht die Ursache <strong>der</strong><br />

Urämie sein.<br />

Ist es denn aber in <strong>der</strong> That so ausgemacht, dass die Ueberladung<br />

des Blutes mit Harnbestandtheilen ein durchaus unschädlicher<br />

Zustand ist? Wird dies wirklich dadurch bewiesen, dass in's Blut<br />

eingespritzter Harn o<strong>der</strong> injicirte Lösungen von Harnstoff etc. den<br />

Körper ohne allen Nachtheil durchlaufen? Bei dieser Versuchsanordnung<br />

kann es ja nie zu einer anhaltenden Ueberladung mit Harnbestandtheilen<br />

kommen; und soll die Harnstoffinjection stringente<br />

Schlüsse gestatten, so muss offenbar dem Organismus gleichzeitig die<br />

Möglichkeit genommen sein, den eingeführten Harnstoff wie<strong>der</strong> auszuscheiden.<br />

In <strong>der</strong> That ergaben die Experimente ein ganz an<strong>der</strong>es<br />

Resultat, wenn den betreffenden Thieren zuvor <strong>der</strong> Hauptausschei­<br />

dungsweg durch Ligatur <strong>der</strong> Ureteren verlegt worden war. Nach<br />

Infusion von urämischem Blut zeigten Bernhardt's 7 Hunde sehr<br />

bald schwere Krankheitssymptome und starben bedeutend früher, als

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