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Pathologie der Verdauung.

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32 <strong>Pathologie</strong> <strong>der</strong> <strong>Verdauung</strong>.<br />

wenig sauren Magensaftes o<strong>der</strong> die Abstumpfung des bereits abgeson­<br />

<strong>der</strong>ten bewirken.<br />

Das ist überhaupt für die Magenpathologie geradezu charakteristisch,<br />

dass ein und dasselbe Moment in so vielfachen Beziehungen<br />

die <strong>Verdauung</strong>svor'gänge daselbst zu stören pflegt. In einem<br />

Magen mit paretischer Muskulatur wird nicht die normale Quantität<br />

Magensaft abgeson<strong>der</strong>t und <strong>der</strong> abgeson<strong>der</strong>te nicht gehörig mit den<br />

Speiseballen durchmengt; auch geschieht die Resorption <strong>der</strong> gelösten<br />

und verdünnten lngesten nicht in normaler Weise, und nicht min<strong>der</strong><br />

leidet die Ueberführung des Mageninhalts ins Duodenum. Eine chronische<br />

Gastritis benachtheiligt die <strong>Verdauung</strong> durch ihren schädlichen<br />

Einfluss auf die Secretion eines wirksamen Magensaftes, durch die<br />

Hin<strong>der</strong>nisse, welche sie <strong>der</strong> Einwirkung des letzteren auf die lngesten<br />

bereitet, und durch die so häufig in ihrem Gefolge sich einstellende<br />

Schwäche <strong>der</strong> Magenmuskulatur. Ein Carcinom <strong>der</strong> Portio pylorica<br />

schädigt zunächst die Magensaftsecretion quantitativ durch den Ausfall<br />

an secerniren<strong>der</strong> Substanz; entwickelt sich, wie so oft, unter<br />

seinem Einflüsse ein ausgesprochener Katarrh des Magens, so kommen<br />

dessen nachtheilige Wirkungen hinzu, und verengt jenes an<strong>der</strong>erseits<br />

den Pylorus, so wird nicht blos <strong>der</strong> Transport <strong>der</strong> lngesten ins Duodenum<br />

erschwert, son<strong>der</strong>n auch die secundäre Muskelparese pflegt nicht<br />

lange auszubleiben. Eben dieser Umstand aber, dass im Magen je<strong>der</strong><br />

erhebliche pathologische Vorgang gewöhnlich störend in die Mehrzahl<br />

<strong>der</strong> einzelnen <strong>Verdauung</strong>sacte eingreift, berechtigt uns, sogleich im<br />

Allgemeinen die Untersuchung aufzunehmen, wie unter solchen Verhältnissen<br />

die <strong>Verdauung</strong>sprocesse im Magen ablaufen.<br />

In <strong>der</strong> That entsteht im Gefolge aller dieser, im Einzelnen besprochenen<br />

Momente das, was man als Dyspepsie zu bezeichnen<br />

pflegt. Der Ausdruck „Dyspepsie" bedeutet freilich nichts An<strong>der</strong>es,<br />

als eine schwere, mangelhafte Magenverdauung, und dass eine<br />

solche unter diesen Umständen nothwendig eintreten muss, haben wir<br />

ja mehrfach hervorgehoben. Denn mag <strong>der</strong> Fehler nun darin bestehen,<br />

dass <strong>der</strong> Magensaft in zu geringer Menge und mit zu geringem<br />

Säuregehalt abgeson<strong>der</strong>t, o<strong>der</strong> dass seine peptische Action hintangehalten<br />

wird, sei es durch mangelhafte Durchmischung mit den lngesten,<br />

sei es durch Abstumpfung seiner Säure, sei es durch Ausfällung<br />

des Pepsin, o<strong>der</strong> durch Anhäufung und Nichtentfernung <strong>der</strong><br />

gebildeten Peptone: immer wird <strong>der</strong> unausbleibliche Effect sein, dass<br />

diejenigen Substanzen, welche unter physiologischen Verhältnissen Ob-

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