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Pathologie der Verdauung.

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Einfluss d. Störungen cl. Harnapparats auf d. Gesammtorganismus. 461<br />

<strong>der</strong> täglichen Production <strong>der</strong>selben entspricht, o<strong>der</strong> hinter dieser zurückbleibt?<br />

Nephritis und Nephritis ist ja hinsichtlich <strong>der</strong> Harnab­<br />

son<strong>der</strong>ung durchaus nicht dasselbe, und doch sollten die Wirkungen<br />

aut den Gesammtorganismus dieselben sein? Nun, seit man in Bezug<br />

auf die Nephritis zu differenziren und die Fragen zu präcisiren<br />

gelernt hat, ist man sich bald darüber klar geworden, dass die grosse<br />

Mehrzahl <strong>der</strong> eben erwähnten krankhaften Störungen nur bei denjenigen<br />

Nierenleiden vorkommt, welche mit einer Verringerung<br />

<strong>der</strong> Harnmenge und <strong>der</strong> Ausscheidung <strong>der</strong> festen Harnbestandtheile<br />

einhergehen. Es sind dies die acute Nephritis,<br />

ferner von den chronischen diejenigen, bei denen eine compensirende<br />

Blutdrucksteigerung und Herzhypertrophie nicht zu Stande gekommen,<br />

wie die amyloiden, o<strong>der</strong> wie<strong>der</strong> beseitigt ist, wie bei den Schrumpfnieren<br />

mit Compensationsstörung; und weiter von den nicht entzündlichen<br />

Nierenleiden die doppelseitigen Ureterenstenosen resp. Obturationen,<br />

die inpermeablen Harnröhrenstricturen, überhaupt alle diejenigen<br />

Processe, welche die Ausscheidung des secernirten Harns aus dem<br />

Körper unmöglich machen o<strong>der</strong> doch wesentlich erschweren, endlich<br />

auch die Cholera und die Eklampsie, welche beide ja das Gemeinsame<br />

haben, dass die Harnsecretion dabei im höchsten Grade reducirt o<strong>der</strong><br />

selbst ganz aufgehoben ist.<br />

So gross hiernach die Wahrscheinlichkeit ist, dass jene krankhaften<br />

Symptome die Folgen <strong>der</strong> ungenügenden Entfernung des Harns<br />

und seiner Bestandtheile aus dem Körper sind, so werden Sie doch<br />

zu grösserer Sicherung dieses Schlusses den experimentellen Nachweis<br />

verlangen, dass die Unterdrückung <strong>der</strong> Harnabscheidung auch<br />

beim Versuchsthier anologe Folgezustände nach sich zieht. Ob<br />

man die Retention <strong>der</strong> Harnbestandtheile durch die Ligatur <strong>der</strong><br />

Nierenarterien, durch Exstirpation bei<strong>der</strong> Nieren o<strong>der</strong> durch<br />

Unterbindung bei<strong>der</strong> Ureteren, resp. durch Combination zweier<br />

dieser Verfahren, bewirkt, verschlägt principiell nicht viel; denn es<br />

kommt offenbar auf dasselbe hinaus, ob die Harnbestandtheile von<br />

\orn herein im Blut verbleiben o<strong>der</strong> ob sie zwar abgeson<strong>der</strong>t werden,<br />

indess hernach wie<strong>der</strong> ins Blut zurückkehren. Mit Rücksicht auf die<br />

Sicherheit des Erfolges steht, beson<strong>der</strong>s beim Hunde, zu dessen Nieren<br />

zuweilen recht ansehnliche collaterale Arterien von <strong>der</strong> Convexität<br />

her treten, die Unterbindung <strong>der</strong> Nierenarterien den beiden an<strong>der</strong>n<br />

Methoden nach; und da an<strong>der</strong>erseits die Exstirpation <strong>der</strong> Nieren ein<br />

viel schwereres Trauma involvirt, als die Ureterenligatur, so scheint

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