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Pathologie der Verdauung.

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460 <strong>Pathologie</strong> des Harnapparats.<br />

lieh von Bewusstlosigkeit und epileptiformen Krämpfen be­<br />

fallen, die, nachdem sie eine Weile gedauert, einem tiefen Coma Platz<br />

machen; aus diesem Coma reisst den Kranken in <strong>der</strong> Regel ein neuer<br />

Anfall heftiger klonischer Krämpfe empor, und so können eine Reihe<br />

von Krampfanfällen einan<strong>der</strong> rasch folgen, bis schliesslich im tiefsten<br />

Coma <strong>der</strong> Tod erfolgt. Doch ist es nicht das Gewöhnliche, dass die<br />

Nierenkranken sogleich im ersten urämischen Anfall erliegen. Meist<br />

erholen sie sich vielmehr, und es kann, beson<strong>der</strong>s bei acuter Ne­<br />

phritis, geschehen, dass es bei diesem einen Anfall zeitlebens bewendet;<br />

o<strong>der</strong>.nach einiger Zeit giebt es eine neue Invasion, von <strong>der</strong> auch<br />

noch Genesung eintritt, und später eine dritte und vierte u. s. f.;<br />

zuletzt gehen aber auch diese Kranken in einem Anfall zu Grunde,<br />

falls nicht eine Hirnhämorrhagie o<strong>der</strong> eine <strong>der</strong> intercurrenten Ent­<br />

zündungen das Ende herbeiführt. Solche schweren Reizerscheinungen<br />

pflegen bei <strong>der</strong> chronischen Form <strong>der</strong> Urämie ganz zu fehlen, o<strong>der</strong><br />

es giebt statt jener oft so furchtbaren Krämpfe lediglich Zuckungen<br />

in einzelnen Muskelgruppen. Aber <strong>der</strong> Verlauf ist darum keineswegs<br />

besser. Im Gegentheil, aus <strong>der</strong> Verdriesslichkeit, Schläfrigkeit und<br />

Theilnahmlosigkeit, welche die betreffenden Kranken Anfangs allein<br />

zeigen, entwickelt sich allmälig und langsam, aber sicher fortschreitend<br />

eine immer stärkere Apathie und Somnolenz, die endlich in ein ebenso<br />

tiefes Coma übergeht, wie es im acut urämischen Anfall zwischen<br />

und nach den Krämpfen die Kranken umfängt; und in dieser Betäubung,<br />

die eine Reihe von Tagen ununterbrochen anhalten kann, gehen<br />

sie wohl ausnahmlos zu Grunde.<br />

Dadurch aber, dass diese mannichfachen Störungen so häufig im<br />

Laufe einer Nephritis beobachtet werden, ist nicht einmal über jeden<br />

Zweifel ausgemacht, dass sie wirklich von <strong>der</strong> Nephritis abhängig sind,<br />

geschweige denn <strong>der</strong> Modus dieses Abhängigkeitsverhältnisses klargestellt.<br />

Ja, Angesichts <strong>der</strong> sehr verschiedenen Formen <strong>der</strong> Nephritis, die<br />

Sie kennen gelernt haben, und <strong>der</strong> sehr ungleichen Wirkungen, welche<br />

dieselben auf die Function <strong>der</strong> Nieren ausüben, werden Sie vermuth-<br />

lich von vorn herein lebhafte Zweifel hegen, ob gegenüber so abweichenden<br />

Störungen die Reaction des Organismus die gleiche sein<br />

kann. Soll es wirklieh für den Körper dasselbe ausmachen, ob das<br />

24stündige Harnvolumen auf ein sehr geringes Maass reducirt —<br />

wie bei <strong>der</strong> acuten Nephritis und <strong>der</strong> Butterniere, — o<strong>der</strong> abnorm<br />

gross ist, wie bei <strong>der</strong> ganz chronischen, zur Schrumpfung führenden<br />

Nephritis? ob die Ausscheidung <strong>der</strong> festen Harnbestandtheile genau

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