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Pathologie der Verdauung.

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Einfluss d. Störungen d. Harnapparats auf d. Gesammtorganismus. 455<br />

<strong>der</strong> linken Herzkammer mit sich bringt. Und gerade wie die<br />

übrigen Herzfehler, durch welche erhöhte Ansprüche an die Arbeit<br />

des linken Ventrikels gestellt werden, eine ausgesprochene Disposition<br />

zu acutem Lungenödem setzen, so ist es auch bei den chronischen<br />

Nephritiden mit linksseitiger Herzhypertrophie: <strong>der</strong> Mechanismus <strong>der</strong><br />

Entstehung des Lungenödems ist auch hier kein an<strong>der</strong>er, als <strong>der</strong> gewöhnliche,<br />

und nur weil <strong>der</strong> linke Ventrikel <strong>der</strong> Nephritiker continuirlich<br />

abnorm grosse Arbeit zu verrichten hat, darum ist für ihn<br />

die Gefahr einer mehr weniger plötzlichen Erlahmung drohen<strong>der</strong>, als<br />

bei gesunden Individuen.<br />

Sie erkennen nunmehr, worauf es beruht, dass in den acuten<br />

Nephritiden in <strong>der</strong> Regel neben dem Anasarca die Höhlenwassersucht<br />

fehlt o<strong>der</strong> doch so sehr in den Hintergrund tritt. Denn wenn es sich<br />

bei <strong>der</strong> letzteren um den Effect allgemeiner Stauung handelt, so kann<br />

es nicht wohl früher dazu kommen, als bis sich <strong>der</strong> Einfluss <strong>der</strong> Nephritis<br />

auf den Kreislauf überhaupt geltend macht, und dazu bedarf<br />

es unter allen Umständen einer gewissen Zeit. Nicht die Natur, resp.<br />

die Ursache <strong>der</strong> acuten Nephritis ist hier das Bestimmende, son<strong>der</strong>n<br />

lediglich ihre Acuität; erstere erklärt vielmehr nur, dass in zahl­<br />

reichen Fällen trotz <strong>der</strong> Acuität Anasarca früh und mit grosser Intensität<br />

auftritt. Weil aber dem so ist, so werden Sie auch nicht<br />

meinen, dass nun die Patienten mit einer acuten Nephritis gegen<br />

jeden Höhlenhydrops geradezu gefeit seien. Denn wenn Sie bedenken,<br />

dass, wie ich Ihnen früher mitgetheilt (p. 350), schon nach wenig<br />

Wochen bei einer schweren Nephritis am Circulationsapparat die unverkennbaren<br />

Zeichen einer arteriellen Spannungszunahme sich einstellen<br />

und dass beson<strong>der</strong>s bei Kin<strong>der</strong>n im Gefolge einer acuten<br />

Scharlachnephritis sich in kurzer Zeit sogar eine ausgesprochene Herzvergrösserung<br />

entwickeln kann, so werden Sie aus diesen Erfahrungen<br />

sicherlich auch den Schluss ziehen, dass eine eben so kurze Zeit unter<br />

Umständen genügt, um neben und nach dem Anasarca auch die<br />

Stauungswassersucht hervorzubringen. Ja, gerade wie Sie Sich nicht<br />

darüber wun<strong>der</strong>n, dass in den tödtlich endenden Fällen die Herz­<br />

erweiterung oft genug über die Hypertrophie überwiegt, so wird es<br />

Ihnen auch nur zu begreiflich erscheinen, wenn dann in einer o<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Höhle eine gewisse Quantität Flüssigkeit angetroffen wird.<br />

Eine fernere Consequenz des Vorgetragenen ist, dass bei den­<br />

jenigen chronischen Nephritiden, bei welchen aus irgend einem Grunde<br />

die Herzhypertrophie ausbleibt, insbeson<strong>der</strong>e also den amyloiden,

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