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Pathologie der Verdauung.

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Einfluss d. Störungen d. Harnapparats auf d. Gesammtorganismus. 44 7<br />

an<strong>der</strong>en Abnahme des Hydrops, Vermehrung <strong>der</strong> Harnmenge und Verkleinerung<br />

des Quotienten aus Wasserzufuhr und -Abfuhr jedesmal<br />

zusammentreffen. Aber — wollten wir auch ganz davon absehen,<br />

dass solch ein gesetzmässiges Verhältniss zwischen Hydrops und Harnmenge<br />

von an<strong>der</strong>n Beobachtern nicht selten vermisst worden — folgt<br />

daraus wirklich, dass die Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Harnmenge dabei <strong>der</strong><br />

bestimmende Faktor sind? Dies ist so wenig <strong>der</strong> Fall, das vielmehr<br />

<strong>der</strong> umgekehrte Schluss, dass das Wachsen und Schwinden <strong>der</strong> Wassersucht<br />

das hierbei massgebende sei, mindestens dieselbe Berechtigung<br />

hat: steigt <strong>der</strong> Hydrops, so nimmt caeteris paribus nothwendig die<br />

Harnmenge ab, und schwindet jener, d. h. wird er resorbirt, so wächst<br />

ebenso nothwendig diese. Aber nicht blos, dass es Bartels nicht<br />

gelungen, die Abhängigkeit des Hydrops von <strong>der</strong> Wasserretention im<br />

Blute plausibel zu machen, so fehlt es sogar nicht an Erfahrungen<br />

aus <strong>der</strong> <strong>Pathologie</strong>, weiche einem solchen Abhängigkeitsverhältniss<br />

direkt wi<strong>der</strong>sprechen. Ich will gar nicht daran erinnern, dass<br />

ein Hund die Unterbindung bei<strong>der</strong> Ureteren fast eine Woche überleben<br />

kann, und trotz genügen<strong>der</strong> Zufuhr von Getränken doch<br />

niemals eine Spur von Wassersucht bekommt. Auch vom Menschen<br />

bringt sogar Bartels selbst einen, übrigens schon von mir citirten<br />

(IL p. 396) Fall einer mehr als fünftägigen vollständigen<br />

Anurie in Folge von Ureterenverlegung bei, die kein Oedem zur<br />

Folge hatte, und eine noch eclatantere Beobachtung einer completen<br />

neuntägigen Anurie in Folge von Verschluss des rechten Ureter<br />

durch ein Concrement bei Mangel <strong>der</strong> linken Niere, ohne dass <strong>der</strong><br />

5 7jährige Patient bis zu seinem Tode eine Spur von Anasarca o<strong>der</strong><br />

Höhlenhydrops bekam, hat kürzlich Schwengers 4 mitgetheilt; dass<br />

ferner bei Hysterischen selbst noch viel länger dauernde Anurien o<strong>der</strong><br />

mindestens hochgradige Oligurien ohne jede Wassersucht gesehen<br />

worden sind, habe ich Ihnen auch schon früher berichtet (I. p. 437).<br />

Wenn aber in allen diesen Fällen jede Spur von Hydrops ausgeblieben,<br />

so verlieren sie dadurch Nichts an Bedeutung für die uns beschäftigende<br />

Frage, dass die Kranken während <strong>der</strong> Anurie o<strong>der</strong> Oligurie<br />

wie<strong>der</strong>holt reichliche Mengen von Flüssigkeit, zumal Getränke, per<br />

os, resp. per anum entleert haben. Denn an Erbrechen fehlt es auch<br />

bei <strong>der</strong> acuten Nephritis nicht, und selbst wenn dasselbe fehlte, so<br />

wäre damit noch nicht aufgeklärt, woher es kommt, dass <strong>der</strong> Orga­<br />

nismus das retiniite Wasser an einer Stätte deponirte, welche er sonst<br />

niemals zur Entfernung von Wasser aus dem Blute benutzt. Wie wenig<br />

aber selbst die Combination von Hydrämie und Obligurie ausreicht,

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