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Pathologie der Verdauung.

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Einfluss d. Störungen d. Harnapparats auf d. Gesammtorganismus. 445<br />

Ursache er in <strong>der</strong> Albuminurie sah, und <strong>der</strong>en Folge die Wassersucht<br />

bilden sollte. Nun ist es ja ganz richtig und auch soeben<br />

erst von uns besprochen, dass beträchtliche Eiweissverluste im Harn,<br />

die nicht durch eine entsprechend gesteigerte Zufuhr ausgeglichen<br />

werden, das Blut allmälig hydrämisch machen müssen; und ich habe<br />

Ihnen ja die zahlenmässigen Belege dafür beibringen können, einen<br />

wie hohen Grad die Hydrämie bei <strong>der</strong> Nephritis erreichen kann. Indess<br />

ist damit Bright's Folgerung noch nicht bewiesen. Denn so<br />

oft es auch behauptet worden, dass wässeriges Blut durch die Capillaren<br />

leichter transsudirt, als unverdünntes, so ist es trotzdem nicht<br />

richtig. Vielmehr habe ich Sie zu wie<strong>der</strong>holten Malen (I. p. 436. 498)<br />

darauf aufmerksam gemacht, dass eine sehr dünne Eiweisslösung o<strong>der</strong><br />

ein höchstgradig diluirtes Blut durch die Gefässe eines Kaninchenohres<br />

durchgeleitet werden kann, ohne jede Vermehrung des Lymph­<br />

stromes und ohne dass eine Spur von Oedem entsteht; und dass ein<br />

Hund, dem Sie fast die Hälfte seines Blutes durch das gleiche o<strong>der</strong><br />

sogar ein grösseres Volumen 1 /2 procentiger Kochsalzlösung ersetzen,<br />

nirgend auch nur eine Andeutung von Oedem bekommt, davon sind<br />

Sie selbst Zeugen gewesen. Wem aber diese vom Hund und Kaninchen<br />

gewonnenen Erfahrungen nicht beweiskräftig genug dünken, den<br />

frage ich, ob er bei Menschen, die in Folge wie<strong>der</strong>holter Blutungen<br />

o<strong>der</strong> blutig-eitriger Secretionen o<strong>der</strong> Aehnl. exquisit hydrämisch geworden<br />

sind, jemals, ohne an<strong>der</strong>weite Complicationen, solche Oedeme<br />

gesehen hat, wie sie bei <strong>der</strong> acuten Nephritis im Laufe weniger Tage<br />

zu Stande kommen? Eben diese acuten Nephritiden gehen ja ausnahmslos<br />

mit einer sehr beträchtlichen Vermin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Harnmenge<br />

einher, und selbst wenn <strong>der</strong> Eiweissgehalt mehr als 2 pCt. beträgt,<br />

so ergiebt sich für die wenigen Tage die Gesammtgrösse des absoluten<br />

Eiweissverlustes höchstens zu 20 — 24 Grm., mithin ein Quantum,<br />

nicht grösser, als ein einziger A<strong>der</strong>lass von einem Pfund allein schon<br />

an Serumeiweiss dem Blute entzieht, die Blutkörperchen ganz ungerechnet.<br />

Und ein solcher Eiweissverlust, <strong>der</strong> für einen gesunden<br />

Menschen fast völlig irrelevant ist, unter dessen Einfluss jedenfalls<br />

kein Tropfen Flüssigkeit in sein Unterhautfett abgeschieden wird, <strong>der</strong><br />

sollte im Stande sein, einen Nephritiker in hohem Grade hydrämisch<br />

und über und über ödematös zu machen?<br />

Von ähnlichen Erwägungen ausgehend hat beson<strong>der</strong>s Bartels 1<br />

an die Stelle <strong>der</strong> hydrämischen Theorie eine an<strong>der</strong>e zu setzen sich<br />

bemüht, welche den Schwerpunkt auf die Zurückhaltung des

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