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Pathologie der Verdauung.

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444 <strong>Pathologie</strong> des Harnapparats.<br />

Plethora erzeugten, nicht blos die Harnabson<strong>der</strong>ung, son<strong>der</strong>n auch<br />

alle übrigen Secretionen, Speichel, Magen- und Darmsaft, Galle und<br />

sogar pankreatischer Saft, zunahmen, die einen früher, die an<strong>der</strong>n<br />

später, bald diese, bald jene stärker, ohne eine bestimmte Reihenfolge,<br />

so dass zuweilen sehr reichliche Salivation vor je<strong>der</strong> Harnabson<strong>der</strong>ung<br />

eintrat, und an<strong>der</strong>e Male die Harnblase während des Versuchs wie<strong>der</strong>­<br />

holt entleert wurde, ohne dass Speichel aus dem Munde geflossen<br />

wäre. Nicht min<strong>der</strong> aber lehren die in den schwereren Fällen des<br />

Mb. Brightii so gewöhnlichen, abundanten Durchfälle, dass hier die<br />

Wasserausscheidung durch den Darm eine viel grössere Rolle spielt,<br />

als bei gesunden Menschen. Wollten wir aber ganz übersehen, wie<br />

sich <strong>der</strong> Organismus gegenüber einer durch Wasserretention erzeugten<br />

hydrämischen Plethora verhält, so müssten wir vor Allem wissen,<br />

wie es in diesen Fällen mit <strong>der</strong> Wasserabgabe durch die Haut steht.<br />

Lei<strong>der</strong> aber fehlt uns dafür je<strong>der</strong> sichere Anhaltspunkt. Mit dem<br />

Thierversuche ist dieser Frage wenig beizukommen, weil es offenbar<br />

unstatthaft ist, die Haut unserer gewöhnlichen Versuchsthiere mit ihrem<br />

dicken Haarpelz und ihren so mangelhaften Schweissdrüsen mit <strong>der</strong><br />

des Menschen in unmittelbare Parallele zu stellen; und wie die<br />

Wasserabgabe Seitens <strong>der</strong> menschlichen Haut auf eine primäre Beschränkung<br />

<strong>der</strong> Nierensecretion reagirt, darüber existiren meines Wissens<br />

noch gar keine brauchbaren Untersuchungen. Wenn aber schon alle<br />

diese Umstände ein sicheres Urtheil darüber im hohem Grade erschweren,<br />

ob bei den Nephritikern mit Oligurie nur eine einfache, mehr<br />

o<strong>der</strong> weniger erhebliche Hydrämie o<strong>der</strong> eine Hydrämie mit gleichzeitiger<br />

Vergrösserung <strong>der</strong> Blutmenge, d. h. eine hydrämische Plethora<br />

vorliegt, so kommt gerade bei Kranken dieser Kategorie sehr häufig<br />

noch eine Complication hinzu, welche die Durchsichtigkeit in dem<br />

Verbleib und dem Wechsel des Wassers in ganz hervorragendem Maasse<br />

zu trüben geeignet ist, nämlich die Wassersucht.<br />

Wie innig die Beziehungen zwischen Nierenkrankheiten und Wassersucht<br />

sind, das ist eine sogar dem Laien <strong>der</strong>massen geläufige Thatsache,<br />

dass ich sie Ihnen auch dann nicht hervorzuheben brauchte,<br />

wenn wir nicht schon in dem Abschnitt von <strong>der</strong> Hydrämie <strong>der</strong>selben<br />

Erwähnung gethan hätten. Darüber, dass im Verlaufe einer Nephritis<br />

Hydrops zu den gewöhnlichsten Symptomen gehört, sind, seit Bright<br />

dies Verhältniss zuerst erkannt hat, alle Beobachter durchaus einig;<br />

fraglich kann nur die Natur des Zusammenhangs <strong>der</strong> beiden sein.<br />

Bright selbst hat in den Mittelpunkt die Hydrämie gestellt, <strong>der</strong>en

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