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Pathologie der Verdauung.

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30 <strong>Pathologie</strong> <strong>der</strong> <strong>Verdauung</strong>.<br />

blos alkalisch reagirenden, son<strong>der</strong>n überdies dem Magensaft völlig<br />

unzugänglichen Schleimes, <strong>der</strong> die Speiseballen förmlich nach Art<br />

einer schützenden Hülle umzieht und dem Magensaft das Eindringen<br />

in jene erschwert.<br />

Weiterhin wissen Sie, dass in einer Flüssigkeit, die beträchtliche<br />

Mengen von Pepton in Lösung enthält, die Pepsinverdauung nur sehr<br />

langsam vor sich geht, und dass deshalb <strong>der</strong> regelmässige Fortgang<br />

<strong>der</strong> <strong>Verdauung</strong> <strong>der</strong> lngesten während ihres mehrstündigen Aufenthaltes<br />

im Magen ungemein geför<strong>der</strong>t wird durch, die successive Wegschaffung<br />

<strong>der</strong> bereits gebildeten Peptone. In erster Linie sorgt hierfür die Resorption<br />

<strong>der</strong> letzteren, die unter physiologischen Verhältnissen ja<br />

schon im Magen beginnt 11 , und folgerichtig muss Alles, was die Resorption<br />

im Magen beeinträchtigt, auch die Magenverdauung benachtheiligen.<br />

Nun sind wir freilich über alle Einzelheiten des Resorptionsvorganges<br />

und die dabei mitspielenden Kräfte im Magen nicht besser unterrichtet,<br />

als im übrigen Darmkanal; indess hat neuerdings eine im Ludwigschen<br />

Laboratorium von Schmidt-Mülheim 12 ausgeführte Arbeit<br />

uns darüber aufgeklärt, einen wie bedeutenden Antheil gerade die<br />

Blutgefässe an <strong>der</strong> Resorption <strong>der</strong> Eiweissstoffe nehmen. Hinsichtlich<br />

dieser kann es nun keinem Zweifel unterliegen, dass jede Gastritis<br />

•— auch ganz abgesehen von dem zuweilen sehr massigen Schleimbelag<br />

auf <strong>der</strong> Oberfläche <strong>der</strong> Mucosa — schon wegen <strong>der</strong> verlangsamten<br />

Strömung des Blutes in den Gefässen <strong>der</strong> entzündeten Schleimhaut<br />

für die Resorption ungünstige Bedingungen schafft, Immerhin<br />

resorbirt auch eine entzündete Schleimhaut noch, und es möchte deshalb<br />

vielleicht eine noch grössere Erschwerung <strong>der</strong> Resorption aus<br />

je<strong>der</strong> einigermassen bedeutenden venösen Stauung im Magen resultiren,<br />

wie sie im Gefolge <strong>der</strong> Lebercirrhose o<strong>der</strong> ungenügend compensirter<br />

Herzfehler so häufig vorkommt und so beträchtliche Grade erreichen<br />

kann. Sollte man dem gegenüber Abhülfe von den Chylusgefässen<br />

erwarten, <strong>der</strong>en Strom bei <strong>der</strong> Stauung im Pforta<strong>der</strong>gebiet<br />

verstärkt sein kann 13 , so scheint es, als ob es zur Aufnahme<br />

in diese noch <strong>der</strong> Mithülfe beson<strong>der</strong>er Kräfte bedürfe. Wenigstens<br />

steht fest, dass die Resorption im Magen ganz ausserordentlich verringert<br />

ist, wenn die Muskulatur des Magens leistungsunfähig, paretisch,<br />

und die peristaltischen Bewegungen schwach und unausgiebig<br />

sind. Unter welchen Umständen dies <strong>der</strong> Fall ist, das haben wir<br />

soeben erst erörtert. Von einem Theil <strong>der</strong> Peptone wird <strong>der</strong> Magen<br />

des Weiteren dadurch entlastet, dass dieselben mit den stossweisen

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