28.10.2013 Aufrufe

Pathologie der Verdauung.

Pathologie der Verdauung.

Pathologie der Verdauung.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Einfluss d. Störungen d. Harnapparats auf d. Gesammtorganismus. 439<br />

gesteigerte Zufuhr von Kohlehydraten lediglich eine erhöhte Ausscheidung<br />

von Zucker im Harn zur Folge hat. Bis zu einem gewissen<br />

Grade gilt dies auch von dem Harnfett; wenigstens wird in etlichen<br />

Fallen von chylösem Harn ausdrücklich berichtet, dass die Menge<br />

des Fetts einige Zeit nach <strong>der</strong> Mahlzeit am grössten war. Indess<br />

kann von einer erheblichen Bedeutung dieser Fettverluste überhaupt<br />

nicht die Rede sein. Sind es doch immer nur wenige Gramm, die<br />

binnen 24 Stunden im chylösen Harn entleert werden, d. h. ein Quantum,<br />

dessen Ausfall in <strong>der</strong> Fettzufuhr überhaupt nicht in Betracht<br />

kommen würde. Deutlich genug beweist ja <strong>der</strong> Umstand, dass die<br />

Chylurie viele Jahre und Jahrzehnte hindurch ohne Beeinträchtigung<br />

des Allgemeinbefindens und <strong>der</strong> Körperernährung vertragen wird, die<br />

völlige Unerheblichkeit dieser Fettverluste, die überdies mit Rücksicht<br />

auf die grosse Seltenheit <strong>der</strong> Chylurie in Europa für uns ein<br />

eigentliches praktisches Interesse kaum haben dürften. Um so grösser<br />

ist dasjenige, welches <strong>der</strong> Albuminurie beiwohnt.<br />

Wenig pathologische Symptome giebt es, die im Publikum und<br />

bei den Aerzten in so üblem Ruf stehen und so gefürchtet sind, wie<br />

die Albuminurie, hinter <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Vorstellung <strong>der</strong> grossen Mehrzahl<br />

immer das Schreckbild <strong>der</strong> Anämie und Hydrämie mit <strong>der</strong> Wassersucht<br />

und den an<strong>der</strong>weiten Folgezuständen lauert. Hat es doch lange<br />

genug gedauert, bis man selbst nur die vorübergehende Albuminurie,<br />

wie sie bei Fiebernden und unter so mancherlei Umständen sonst auftritt,<br />

in ihrer Bedeutungslosigkeit erkannt, und bis man würdigen gelernt<br />

hat, wie viel auch hier von den quantitativen Verhältnissen<br />

abhängt. Denn da das Eiweiss doch kein mit beson<strong>der</strong>en mystischen<br />

Eigenschaften ausgestatteter Körper ist, so kann es offenbar nicht<br />

gleichgiltig sein, ob <strong>der</strong> tägliche Verlust an demselben einen o<strong>der</strong> ein<br />

paar Gramm nicht übersteigt, o<strong>der</strong> ob um das Zehnfache grössere<br />

Mengen davon entleert werden. Wir kennen ja freilich die physiologische<br />

Geschichte und Folge dessen auch die Bedeutung <strong>der</strong> Eiweisssubstanzen<br />

des Blutserum nicht so gut, wie es wünschenswerth wäre;<br />

indess kann es doch keinem Zweifel unterliegen, dass auch sie im<br />

Stoffwechsel des Organismus continuirlich verbraucht und ebenso continuirlich<br />

wie<strong>der</strong> ersetzt werden. Ist dem aber so, so muss augen­<br />

scheinlich bei <strong>der</strong> Beurtheilung <strong>der</strong> Folgen des Eiweissharnens auch<br />

dem Faktor <strong>der</strong> Eiwcisszufuhr Rechnung getragen werden, o<strong>der</strong> mit<br />

an<strong>der</strong>en Worten, es können abnorme Eiweissverluste erst dann eine<br />

Verarmung des Blutes an Eiweiss, eine Avirkliche Hypalbuminose,

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!