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Pathologie der Verdauung.

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436 <strong>Pathologie</strong> des Harnapparats.<br />

Punkte für die Diagnostik und die ärztliche Würdigung <strong>der</strong> einzelnen<br />

Krankheiten dieser Organe; aber sie haben mit <strong>der</strong> eigentlichen Auf­<br />

gabe des Harnapparates Nichts zu thun. An diese allein hat die<br />

pathologische Physiologie sich zu halten; sie muss erwägen, ob<br />

und nach welcher Richtung irgend eine Functionsstörung den phy­<br />

siologischen Aufgaben <strong>der</strong> Harnorgane Eintrag thut, und des Weiteren<br />

feststellen, welchen Einfluss die eventuelle Beeinträchtigung auf den<br />

Organismus ausübt.<br />

Die Aufgabe des Harnapparates ist bekanntlich die Ausscheidung<br />

aller nicht gasförmigen Zersetzungsproducte des<br />

Stoffwechsels aus dem Körper. Vor Allem kommen hier die Endproducte<br />

<strong>der</strong> Oxydation stickstoffhaltiger Substanzen in Betracht,<br />

die fast ausschliesslich durch die Nieren den Körper verlassen; demnächst<br />

sind es die löslichen Salze und nicht min<strong>der</strong> das Wasser,<br />

welche zum grössten Theil auf diesem Wege entfernt werden, <strong>der</strong> Art,<br />

dass man die Nieren als die wichtigsten Regulatoren des Wassergehalts<br />

des Organismus ansehen darf; endlich gelangen auch etliche<br />

mehr weniger zufällig in unseren Körper eingeführte Substanzen im<br />

Harn wie<strong>der</strong> aus demselben heraus. An<strong>der</strong>es, als diese Dinge, soll<br />

physiologischer Weise durch die Harnwege nicht ausgeschieden werden,<br />

und insbeson<strong>der</strong>e möchte ich nochmals mit Nachdruck betonen,<br />

dass nur End producte des Stoffwechsels und nicht höher organisirte<br />

Stoffe irgend welcher Art mit dem Harn entleert werden sollen. Nun<br />

habe ich Sie verschiedentlich darauf aufmerksam gemacht, wie ausserordentlich<br />

wechselnd unter physiologischen Verhältnissen die binnen<br />

24 Stunden ausgeschiedenen Mengen von Harnstoff und Harnsäure,<br />

von Wasser und Salzen sein können, habe Ihnen indess auch nicht<br />

verhehlt, dass die nackten Zahlenwerthe an sich völlig bedeutungslos<br />

sind. Einen Werth erlangen sie erst dadurch, dass man sie in vergleichende<br />

Beziehung bringt zu dem, was das betreffende Individuum<br />

in dem gleichen Zeitraum in seinen Körper an stickstoffhaltigen Stoffen,<br />

Salzen und Wasser eingeführt hat, und bei solcher Vergleichung hören<br />

gar oft Ziffern, die an sich überraschend genug klingen, auf, pathologisch<br />

zu sein. Nur wenn die Ausscheidung <strong>der</strong> mehrgenannten<br />

Substanzen erheblich über diejenigen Werthe hinausgeht o<strong>der</strong> hinter<br />

denjenigen zurückbleibt, welche man bei <strong>der</strong> gleichen Diät bei gesunden<br />

Menschen gewöhnlich zu constatiren pflegt, sind wir genöthigt,<br />

an irgend welche regelwidrige Vorgänge im Organismus zu denken.<br />

Aber wir können hinsichtlich des Harnapparats noch einen Schritt

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