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Pathologie der Verdauung.

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Magen. 29<br />

halt <strong>der</strong> Höhle ertheilt wird. An<strong>der</strong>s beim Magen! Die Zusammenziehungen<br />

seiner Muskulatur sind eben peristaltische, und <strong>der</strong> Transport<br />

<strong>der</strong> lngesten aus dem Magen in das Duodenum wird eigentlich<br />

von keinem an<strong>der</strong>en Theile <strong>der</strong> Muskulatur bewerkstelligt, als von<br />

<strong>der</strong> <strong>der</strong> Portio pylorica. Selbstverständlich kann unter dem Einfluss<br />

<strong>der</strong> starken, häufigen und beson<strong>der</strong>s lange andauernden peristal­<br />

tischen Bewegungen auch die übrige Muskulatur des Magens zunehmen<br />

und sich verdicken; aber die eigentliche und ausgesprochene Hyper­<br />

trophie betrifft unter diesen Umständen doch gewöhnlich nur die Portio<br />

pylorica, und es ist sogar durchaus nichts Seltenes, dass <strong>der</strong> übrige<br />

Magen an <strong>der</strong> Massenzunahme gar keinen Theil nimmt, son<strong>der</strong>n in<br />

Folge <strong>der</strong> abnormen Dehnung von vorn herein erlahmt,<br />

Dass die Magen <strong>Verdauung</strong> erheblich darunter leiden muss, wenn<br />

die lngesten wegen mangelhafter Energie <strong>der</strong> peristaltischen Bewegungen<br />

nicht ordentlich mit dem Magensaft durchmischt werden, liegt auf<br />

<strong>der</strong> Hand; doch giebt es noch Mancherlei sonst, was <strong>der</strong> Action des<br />

abgeson<strong>der</strong>ten Magensaftes hin<strong>der</strong>nd in den Weg treten kann. So ist<br />

Ihnen zweifellos bekannt, dass Alcohol, <strong>der</strong> in kleinen Dosen ein<br />

so wirksamer Erreger <strong>der</strong> Magensaftsecretion ist, in grösserer Quantität<br />

und stärkerer Concentration die peptische Wirksamkeit des Magensaftes<br />

hochgradig beeinträchtigt. Auch <strong>der</strong> Uebertritt von Galle in<br />

den Magen ist sicher für die Magenverdauung von Nachtheil, indem<br />

sie einestheils die Quellung <strong>der</strong> Eiweisskörper hin<strong>der</strong>t, an<strong>der</strong>erseits<br />

ihre Beimischung Anlass zu Nie<strong>der</strong>schlägen von Glycocholsäure. Schleim<br />

und Peptonen geben kann, mit welcher das Pepsin mechanisch nie<strong>der</strong>­<br />

gerissen wird 10 In den sehr seltenen Fällen, wo in Folge einer ulcerativen<br />

Cholecystitis eine abnorme Communication zwischen Gallenblase<br />

und Magen eingetreten ist, kann jenes Verhältniss in <strong>der</strong> That<br />

für die Magen <strong>Verdauung</strong> verhängnissvoll werden; für gewöhnlich wird<br />

jedoch <strong>der</strong> Eintritt von Galle in den Magen immer nur ein rasch vorübergehen<strong>der</strong><br />

und darum ihr Effect höchstens eine gewisse Verzöge­<br />

rung <strong>der</strong> Magenverdauung sein. Viel nachhaltiger muss dagegen die<br />

Störung sein, welche die peptische Action des Magensaftes durch jeden<br />

Katarrh <strong>der</strong> Magenschleimhaut erfährt. Denn eine Gastritis führt<br />

constant zu einer Ausscheidung eines mehr o<strong>der</strong> weniger reichlichen,<br />

immer aber alkalischen Transsudates in die Magenhöhle und damit<br />

zu einer Vermin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> sauren Reaction , ohne die ja Pepsinver­<br />

dauung überhaupt nicht statt hat. Ist <strong>der</strong> Katarrh chronisch, so<br />

kommt dazu noch die öfters sehr beträchtliche Produktion eines nicht

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