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Pathologie der Verdauung.

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426 <strong>Pathologie</strong> des Harnapparats.<br />

primären Steine nie<strong>der</strong>geschlagen. Der Hauptsitz <strong>der</strong> Phosphatsteine<br />

aber ist die Harnblase, in <strong>der</strong> sie jedenfalls die grösste Mächtigkeit<br />

erlangen.<br />

Dass, wenn die bestimmenden Momente vorhanden sind, die ver­<br />

schiedenartigen Concretionen sich so gut in <strong>der</strong> Blase, wie im Anfang<br />

<strong>der</strong> Harnwege, d. i. im Nierenbecken, aus dem Harn abscheiden<br />

können, bedarf keiner beson<strong>der</strong>en Erwähnung. Ja, <strong>der</strong> Umstand, dass<br />

<strong>der</strong> Harn regelmässig in <strong>der</strong> Blase einige Zeit und jedenfalls viel<br />

länger als im Nierenbecken verweilt, muss sogar die Absetzung von<br />

Sedimenten begünstigen, und man würde a priori vielleicht die Bildungsstätte<br />

<strong>der</strong> Harnsteine vielmehr in die Harnblase, als in das<br />

Pelvis renalis verlegen, wenn nicht durch die klinischen Beobachtungen<br />

über die Nierensteinkoliken die Einklemmung <strong>der</strong> Steine in einen<br />

Ureter, und durch die pathologisch-anatomischen Erfahrungen die<br />

ungemeine Häufigkeit <strong>der</strong> Nierenbeckensteine sicher gestellt wäre.<br />

In <strong>der</strong> Regel dürfte es sich schwer ausmachen lassen, indess auch ein<br />

weitgreifendes Interesse nicht haben, ob <strong>der</strong> harnsaure o<strong>der</strong> Oxalsäure<br />

Kern eines Blasensteins in <strong>der</strong> Blase selbst sich gebildet hat, o<strong>der</strong><br />

ob er vorher ein Nierenstein gewesen. Mit Sicherheit kann man dann<br />

urtheilen, dass ein Stein von Anfang an in <strong>der</strong> Harnblase entstanden,<br />

wenn sein Kern von einem Fremdkörper gebildet wird, <strong>der</strong> unzweifelhaft<br />

niemals im Nierenbecken gewesen ist, wie die abgebrochene<br />

Spitze eines in die Blase eingeführten Katheters o<strong>der</strong> ein von einer<br />

Blasenscheidennaht in die Blase hineingeschlüpfter Seidenfaden etc.<br />

Indess bilden <strong>der</strong>artige Steine doch die sehr entschiedene Min<strong>der</strong>zahl<br />

gegenüber denen, <strong>der</strong>en Kern beschaffen ist, wie bei den Nierensteinen.<br />

Darum gilt Alles, was von diesen gesagt ist, auch für die Blasensteine.<br />

Nur dass letztere <strong>der</strong> Natur <strong>der</strong> Sache nach grösser werden können,<br />

und dass, wie gesagt, die Erdphosphate sich viel stärker bei ihrem<br />

Wachsthum zu betheiligen pflegen, als es bei den Nierensteinen <strong>der</strong><br />

Fall ist. Ganz beson<strong>der</strong>s geschieht dies, wenn zugleich Prostatahypertrophie,<br />

Harnröhrenstrictur o<strong>der</strong> sonst ein Umstand vorliegt, <strong>der</strong> eine<br />

Stagnation des Harns in <strong>der</strong> Blase in seinem Gefolge hat. Dass diese<br />

Harnstagnation an sich eine Ursache zur Steinbildung werden soll, wie<br />

vielfach angenommen wird, davon kann natürlich nicht die Rede sein,<br />

während an<strong>der</strong>erseits nicht geleugnet werden soll, dass diese Stagnation<br />

dem Wachsthum <strong>der</strong> Steine entschieden för<strong>der</strong>lich ist. Aber auch <strong>der</strong><br />

Zusammenhang, weshalb die Erdphosphate sich so stark an <strong>der</strong> Ver­<br />

grösserung <strong>der</strong> Sfeine betheiligen, ist vollkommen klar: <strong>der</strong> Grund ist

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