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Pathologie der Verdauung.

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Harnwege. 421<br />

Salzen mehrere enthält, welche durchaus nicht zu den leicht löslichen<br />

gehören; ich erinnere Sic an die Urate, die Oxalate und —<br />

bei schwach saurer Reaction — auch die Erdphosphate. Auf dieser<br />

Schwerlöslichkeit beruht es bekanntlich, dass beson<strong>der</strong>s die concentrirten<br />

Harne schon beim einfachen Erkalten einen röthlichen Bodensatz<br />

fallen lassen — das sogenannte Sedimentum lateritium —,<br />

<strong>der</strong> beim Erwärmen des Urins sich wie<strong>der</strong> löst, und lediglich aus<br />

den in <strong>der</strong> Kälte schwerer, als in <strong>der</strong> Wärme löslichen sauren harnsauren<br />

Salzen, beson<strong>der</strong>s harnsaurem Natron, besteht. Nun ist die<br />

Aen<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Temperatur freilich kein Factor, <strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Abscheidung<br />

von Concretionen innerhalb <strong>der</strong> Harnwege eine Rolle spielen<br />

kann; auch muss je<strong>der</strong> Gedanke daran, dass durch einfache Eindickung<br />

des Urins in den Harnwegen Harnsalze zum Ausfallen gebracht<br />

werden könnten, hier noch entschiedener, als bei <strong>der</strong> Bildungsgeschichte<br />

<strong>der</strong> Gallenconcremente, zurückgewiesen werden. Denn wir<br />

wissen überhaupt Nichts von blosser Wasserresorption innerhalb <strong>der</strong><br />

Harnwege, und wenn es auch keinem Zweifel unterliegt, dass alle in<br />

den Harnconcretionen vorkommenden Substanzen zuvor Bestandtheile<br />

des von den Nieren abgeson<strong>der</strong>ten Urins gewesen sind, so gehören<br />

auch hier mehr o<strong>der</strong> weniger eingreifende chemische Processe dazu,<br />

um dieselben aus ihrer Lösung nie<strong>der</strong>zuschlagen. Doch lehrt ebenfalls<br />

die tägliche Erfahrung, dass <strong>der</strong> Harn einen sehr günstigen<br />

Boden für solche Processe darbietet. Bei frisch gelassenem Harn<br />

nimmt gewöhnlich in den ersten Stunden die saure Reaction zu, und<br />

wenn man nach dieser Zeit das Sediment untersucht, so findet man<br />

statt o<strong>der</strong> wenigstens neben den harnsauren Salzen Krystalle von<br />

freier Harnsäure, zuweilen untermengt mit solchen von oxalsaurem<br />

Kalk. Dass die krystallinischc Ausscheidung von Harnsäure ebensowenig,<br />

wie das Sedimentum lateritium, irgend einen Schluss auf<br />

die Menge <strong>der</strong> im Harn enthaltenen Urate gestattet, ist längst bekannt,<br />

überdies von Bartels 3 durch zahlreiche vergleichende quantitative<br />

Bestimmungen festgestellt; einzig und allein die stärkere Säuerung<br />

des Harns ist es, welche die Harnsäure aus ihrer Alkaliverbindung<br />

abspaltet und, schwerlöslich wie sie ist, alsbald auskrystallisiren lässt.<br />

Was aber in dem entleerten Harn die sogenannte saure Gährung<br />

bewirkt, das muss unter Umständen auch schon im Organismus<br />

innerhalb <strong>der</strong> Harnwege vor sich gehen. Denn es giebt zahlreiche<br />

Menschen, <strong>der</strong>en Harn schon bei <strong>der</strong> Entleerung Krystalle von<br />

Harnsäure enthält. Zuweilen sind dieser Ausscheidungen so wenig,

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