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Pathologie der Verdauung.

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414 <strong>Pathologie</strong> des Harnapparats.<br />

düng <strong>der</strong> Harnwege Nichts secernirt und dem Harn beigemischt wird,<br />

so lange die Schleimhaut mit ihrem Epithel, ihren Gefässen, Drüsen<br />

etc. sich normal verhält und normal functionirt; was aber die Re­<br />

sorption anlangt, so vermag zwar die normale Blasenschleimhaut jede<br />

wässrige Lösung zu resorbiren, mit <strong>der</strong> sie in Berührung kommt 1 ,<br />

indess bedarf es dazu einer sehr viel längeren Zeit, als diejenige, während<br />

welcher für gewöhnlich die betreffenden Harnportionen in <strong>der</strong><br />

Blase verweilen, und wenn auch die Resorptionsfähigkeit <strong>der</strong> Harn­<br />

röhrenschleimhaut die <strong>der</strong> Blasenschleimhaut bedeutend übertrifft, so<br />

verhin<strong>der</strong>t auch hier die Schnelligkeit <strong>der</strong> Passage des Harns jede<br />

Aufsaugung.<br />

Dagegen ist auf die unverän<strong>der</strong>te Beschaffenheit des Urins nicht<br />

mehr zu rechnen, sobald unter pathologischen Verhältnissen die Schleimhaut<br />

ihre Integrität eingebüsst hat. Dass bei abnormen Communicationen<br />

<strong>der</strong> Harnwege mit an<strong>der</strong>en Hohlräumen fremde Dinge in den<br />

Harn gelangen können, erwähnte ich schon. Wenn Galle aus <strong>der</strong><br />

Gallenblase in das rechte Nierenbecken o<strong>der</strong> in die Harnblase überfliesst,<br />

so muss <strong>der</strong> Harn alle Charaktere des icterischen annehmen,<br />

und auf diese Weise kann es auch vorkommen, dass ein Gallenstein<br />

per urethram ausgestossen o<strong>der</strong> als Kern eines Blasensteins gefunden<br />

wird. Aber noch viel abson<strong>der</strong>lichere Dinge, wie Fleischstückchen,<br />

Rosinenkerne etc. können in Folge von Communicationen mit dem<br />

Darm o<strong>der</strong> gar Magen mit dem Harn abgehen. Entschieden interessanter<br />

als solche, freilich sehr auffällige Beimischungen des Harns,<br />

sind eigentlich pathologische Produkte, die unter Durchbrechung<br />

<strong>der</strong> Schleimhaut in die Harnwege eingedrungen sind, z. B. weiche,<br />

zerfiiessende o<strong>der</strong> selbst cystische Geschwulstmassen, aus <strong>der</strong>en Inhalt<br />

flüssiges Fett, Hämatoidin- und an<strong>der</strong>e Krystalle 2 , pigmentirte Zellen<br />

und Schollen, kurz allerlei Dinge dem Harn sich zumischen können,<br />

die man sonst niemals in demselben trifft. Auch von weichen, zottigen<br />

o<strong>der</strong> zerfallenden Carcinomen <strong>der</strong> Harnblase werden mitunter<br />

Fetzen und Bröckel im Urin entleert, die freilich nur selten charakte­<br />

ristisch genug sind, um daraus eine sichere Diagnose zu stellen.<br />

Damit berühren wir schon das Gebiet <strong>der</strong> eigentlichen Schleimhaut-<br />

erkrankungen <strong>der</strong> Harnwege, durch welche bei Weitem am häufigsten<br />

die Zusammensetzung des Urins beeinflusst wird. Ein grosser<br />

Theil <strong>der</strong> Blutharne beruht auf Hämorrhagien in den Harnwegen; be­<br />

son<strong>der</strong>s wenn Sie neben sehr vielen rothen nur vereinzelte farblose Blutkörperchen<br />

im Sediment des Urins finden, Cylin<strong>der</strong> dagegen ganz

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