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Pathologie der Verdauung.

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Magen. 27<br />

sie die verschiedenen Theile seiner Schleimhaut immer von Neuem in<br />

innigen Contact mit den lngesten bringen, unter physiologischen Verhältnissen<br />

das Beste für die reichliche und fortdauernde Abson<strong>der</strong>ung<br />

des Magensaftes während <strong>der</strong> <strong>Verdauung</strong> leisten! Dem entsprechend<br />

muss Alles, was die Regelmässigkeit und Energie <strong>der</strong> Magenperistaltik<br />

beeinträchtigt, auch von erheblichem Nachtheil für die Lebhaftigkeit<br />

<strong>der</strong> Magensaftsecretion sein.<br />

Auf die Ursachen näher einzugehen, durch welche die peristaltischen<br />

Bewegungen des Magens beeinträchtigt werden, haben<br />

wir aber um so mehr Grund, als eben diese Beeinträchtigung noch in<br />

ganz an<strong>der</strong>er und nicht min<strong>der</strong> bedeutsamer Weise in die Magenverdauung<br />

eingreift. Wenn wir vorhin als eine <strong>der</strong> Bedingungen <strong>der</strong><br />

normalen <strong>Verdauung</strong> formulirten, dass dem Magensaft die Möglichkeit<br />

geboten sei, auf die lngesten gehörig einzuwirken, nun, so wissen Sie,<br />

dass dies wesentlich vermittelt wird gerade durch die Magenperistaltik,<br />

welche die Speiseballen fortwährend aufs Innigste mit dem von <strong>der</strong><br />

Schleimhaut ergossenen Magensaft durchmengt. Wie die Bewegungen<br />

des Magens unter normalen Verhältnissen ablaufen, ist nun freilich in<br />

allen Details noch nicht bekannt; doch ist klar, dass dieselben nicht<br />

regelmässig vor sich gehen können, wenn Stellen <strong>der</strong> Magenwand<br />

durch feste Verwachsungen, sei es mit <strong>der</strong> Bauchwand, sei es mit<br />

Eingeweiden, als Leber o<strong>der</strong> Milz, auch Pankreas, fixirt sind. Ebenso<br />

müssen tief in die Magenwand eingreifende Narben, resp. narbige<br />

Stricturen, wie sie nach einem Ulcus simplex o<strong>der</strong> nach einer Vergiftung<br />

mit Schwefelsäure, Salzsäure etc. zurückbleiben und die zuweilen<br />

die natürliche Gestalt des Magens in eine ganz abnorme<br />

Sanduhrform verwandeln, den regelmässigen Ablauf <strong>der</strong> Magenbewegungen<br />

nothwendig stören; und Gleiches gilt von Tumoren <strong>der</strong><br />

Magenwand, gleichviel ob Adenome, Myome o<strong>der</strong> Carcinome, sobald<br />

sie eine gewisse Grösse erreicht haben. Indess wollen Sie den nachtheiligen<br />

Einfluss dieser localen Abnormitäten auf die Magenperistaltik<br />

nicht überschätzen. Denn diesen auf einen bestimmten Bezirk <strong>der</strong><br />

Magen wand beschränkten Hin<strong>der</strong>nissen vermag sich die übrige Musku­<br />

latur sehr wohl zu accommodiren, bezüglich durch entsprechend ver­<br />

stärkte Contractionen ihren Effect auszugleichen. Ein wirklich erheblicher<br />

Schaden resultirt vielmehr für die Magenperistaltik erst aus<br />

solchen pathologischen Processen, welche die gesammte Muskulatur<br />

betreffen. In dieser Beziehung wäre zu erwähnen eine gewisse ver­<br />

ringerte Erregbarkeit, Schwäche <strong>der</strong> Magenmuskulatur o<strong>der</strong> vielleicht

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