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Pathologie der Verdauung.

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Harnwege. 413<br />

eczematöse Entzündung versetzt, unaufhörlich wird die Kleidung durchnässt,<br />

<strong>der</strong> ausfliessende ammoniakalische Harn verbreitet einen penetranten<br />

Gestank, kurz die Situation dieser Unglücklichen ist sehr oft<br />

eine so peinvolle, dass sie sich zur Abhülfe ihres Uebels selbst zu<br />

den eingreifendsten Operationen, wie dem Verschluss <strong>der</strong> Vagina und<br />

sogar zur Exstirpation einer Niere, bereitwillig entschliessen.<br />

Die nothwendige Folge je<strong>der</strong>, wie auch immer entstandenen abnormen<br />

Oeffnung in <strong>der</strong> Wand <strong>der</strong> Harnwege ist, wie auf <strong>der</strong> Hand<br />

liegt, die Verringerung <strong>der</strong> Harnausscheidung auf dem normalen Wege;<br />

denn um ebensoviel, als durch die Fistel etc. nach aussen abfliesst,<br />

muss die per urethram entleerte Harnmenge hinter <strong>der</strong> secernirten<br />

zurückbleiben. Im Uebrigen kann <strong>der</strong> unter diesen Umständen per<br />

urethram entleerte, ebenso wie <strong>der</strong> Fistelharn ganz normal beschaffen,<br />

klar, sauer und ohne alle Formbestandtheile sein. Indess ist es doch<br />

nicht die Mehrzahl dieser Fälle, in <strong>der</strong> ein qualitativ normaler Harn<br />

ausgeschieden wird, selbst wenn die Nieren von allen pathologischen<br />

Processen verschont geblieben sind; und auch bei den Hydronephrosen<br />

habe ich, wie Sie Sich erinnern, mehrfach betont, dass Sie keineswegs<br />

immer einen klaren, sauren und nur in Menge und Harnstoffgehalt<br />

von <strong>der</strong> Norm abweichenden Urin erwarten dürfen. Aber es bedarf<br />

solcher anatomischen Verän<strong>der</strong>ungen in den Harn wegen, wie <strong>der</strong> Stenosen<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Continuitätstrennungen, nicht einmal, damit gelegentlich<br />

ein an<strong>der</strong>s beschaffener Harn durch die Harnröhre entleert wird, als<br />

von den Nieren abgeson<strong>der</strong>t worden. Unter physiologischen Verhältnissen<br />

giebt es eine solche Verschiedenheit bekanntlich-niemals. Der<br />

von den Nieren secernirte Harn fliesst ohne Aufenthalt, theils <strong>der</strong><br />

Schwere nach, theils von dem nachrückenden gedrängt, insbeson<strong>der</strong>e<br />

auch unter Mithülfe <strong>der</strong> peristaltischen Ureterencontractionen in die<br />

Harnblase und wird von hier nach kürzerem o<strong>der</strong> längerem Aufenthalt<br />

durch die Contraction <strong>der</strong> Blasenmuskulatur nach aussen getrieben.<br />

Dass auf diesem Wege einzelne Epitheltrümmer, vielleicht auch etwas<br />

Schleim dem Harn sich beimengen kann, soll nicht bestritten werden;<br />

von diesen ganz irrelevanten Beimischungen aber abgesehen, erfährt<br />

<strong>der</strong> Urin vom Nierenbecken bis in die Harnröhre keine Verän<strong>der</strong>ungen,<br />

mindestens nicht, wenn sein Aufenthalt in <strong>der</strong> Blase nicht in ganz<br />

ungebührlicher Weise verlängert wird. Es beruht dies Unverän<strong>der</strong>tbleiben<br />

des abgeson<strong>der</strong>ten Harns darauf, dass einerseits von <strong>der</strong> Wan-

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